Winnetou V
Uraufführung
von Kieran Joel • mit und gegen Karl May
Karl May – eine streitbare Figur. Seine Schöpfung Winnetou – oftmals im Zentrum des Diskurses über die Ausbeutung indigener Menschen und ihrer Kultur. Die Begeisterung für die Romane, Filmadaptionen und Sommerfestspiele jedoch ist ungebrochen. Winnetou ist Kindheitsheld vieler Generationen, ein Zugang zu Literatur für viele. Über die Generationen hinweg sind die Romane und Filme eine Zelebrierung von Abenteuern im Western-Mantel. Manche werten die Karl-MayRomane sogar als Parade beispiel für eine antirassistische und antikoloniale Haltung. Den Gegner*innen der uninformierten Darstellung indigener Menschen bei May wird vorgeworfen, sie würden die Bücher von Karl May verbieten wollen, auch wenn das meist nicht der Kern der Kritik ist. Zuletzt entflammte die Debatte am Begriff der kulturellen Aneignung, die vor allem in der Darstellung der indigenen Bevölkerung gesehen wird. Aber wie sieht eine nicht gewaltvolle Darstellung indigener Völker aus? Und was ist eigentlich mit den USA? Eignet sich dieses Land überhaupt noch als Projektionsfläche für Freiheit, Abenteuer und Selbstverwirklichung? Wir begeben uns in eine Reise durch den Diskurs, die Romane und suchen nach der Lust am Abenteuer und der Fantasie und stürzen uns mit den Zuschauer*innen mitten hinein in die Ambivalenz von Winnetou.
Der Regisseur Kieran Joel wird diesen „Winnetou V“ bunt und rasant inszenieren und stellt sich damit dem Publikum des Stadttheaters Ingolstadt vor.
Premiere: 14.2.2026
- Regie
- Kieran Joel
- Bühne und Kostüme
- Barbara Lenartz
- Video
- Leon Landsberg
- Musik
- Lenny Mockridge
- Dramaturgie
- Julia Just