Die Nibelungen
Rang und Drang
von Marcel Luxinger und Ivana Sokola
Auf dem Lindenhof geben sich Idylle und Öde die Hand. Bis Viktor und Sabrina dort auftauchen, um eine Dokumentation über eine Familiendynastie in der Wirtschaftskrise zu drehen. Die beiden Künstler*innen treffen dort auf die Geschwister Arno, Chris und Günther sowie auf deren Cousin Hagen. Natürlich verliebt sich Viktor in Chris und Günther will unbedingt Sabrina. Ein Bund zwischen den beiden Männern soll das Liebesglück sicherstellen. Viktor verfällt allerdings beim Dreh seiner Machtgier und wird Teil des Geschehens. Er treibt die Lindenhof-Gesellschaft an, bis er selbst Leidtragender der Auswirkungen wird und seine Freundin eine Entscheidung treffen muss, ob sie zur Rächerin wird. Ohne sich dessen bewusst zu sein, wandeln sie alle auf den Spuren des Nibelungenmythos.
Die Nibelungen-Motive des starken Mannes, der unzerstörbaren Treue und des hinterhältigen Verrats wurden über die Jahrhunderte für ideologische Zwecke und ein vermeintliches deutsches Selbstverständnis missbraucht. Der Mythos eignet sich in besonderer Weise für die Befragung dieser Motive und deren Verklärung. Die Überschreibung von Marcel Luxinger und Ivana Sokola ist ein dreiteiliges Theaterspektakel, in dem sich Realität und Fiktion im Durcheinander der Machtkämpfe vermischen. Der Regisseur Gustav Rueb, Experte in der Befragung von Mythen, Helden- und Männlichkeitsbildern, hat bereits 2014 eine Jelinek-Inszenierung am Stadttheater Ingolstadt erarbeitet und kehrt nun zurück.
Premiere: 10.10.2025
mit: Edda Wiersch (Krimi / Klägerin), Peter Rahmani (Günther / Angeklagter), Sebastian Kremkow (Paul / Angeklagter), Jan Gebauer (Hagen / Angeklagter), Berna Celebi (Sabrina / Nebenklägerin), Matthias Gärtner (Viktor / Gerichtspräsident), Teresa Trauth (Metha Tronje / Richterin)
- Regie
- Gustav Rueb
- Bühne
- Florian Barth
- Kostüme
- Nina Kroschinske
- Musik
- Sergej Maingardt
- Dramaturgie
- Julia Just