Die Möwe
Anton Tschechow • In einer Fassung von Tom Blokdijk
Aus dem Niederländischen von Alexander Schreuder und Kolja Buhlmann
Wir befinden uns auf dem russischen Anwesen des alten Gerichtsdieners Sorin. Seine Schwester Arkadina, eine gefeierte Schauspielerin, kommt, um dort den Sommer mit ihrem Liebhaber Trigorin zu verbringen. Ihr Sohn Kostja hat gerade ein Theaterstück für seine Nachbarin Nina geschrieben. Er liebt sie; sie will nichts sehnlicher, als Schauspielerin werden. Aber Kostjas neue Vision vom Theater wird von seiner Mutter nicht geschätzt. Als Nina dann mit Trigorin durchbrennt, bleibt Kostja desillusioniert zurück. Zwei Jahre später wird deutlich, wie dieser Sommer für viele ein Wendepunkt in ihrem Leben war und wie viele Illusionen verloren gegangen sind.
Der russische Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 – 1904) verfasste über 200 literarische Werke, hauptsächlich Theaterstücke und Kurzgeschichten. Mit dem für ihn typischen liebevollen Blick auf seine Mitmenschen und seiner humorvollen Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.
mit: Victoria Voss (Irina Nikolajewna Arkadina), Marc Simon Delfs (Konstantin Gawrilowitsch Trepljow), Péter Polgár (Pjotr Nikolajewitsch Sorin), Sarah Schulze-Tenberge (Nina Michajlowna Saretschnaja), Olaf Danner (Ilja Afanasjewitsch Schamrajew), Teresa Trauth (Polina Andrejewna), Sebastian Kremkow (Mischa), Matthias Eberle (Boris Alexejewitsch Trigorin), Sascha Römisch (Jewgenij Sergejewitsch Dorn), Matthias Gärtner (Semjon Semjonowitsch Medwedenko)
- Regie
- Eva Lemaire
- Ausstattung
- Katrin Busching
- Dramaturgie
- Alexander Schreuder , Kolja Buhlmann
- Musikalische Leitung, Arrangements
- Benedikt Streicher
- Ausstattungsassistenz
- Helena Nielsson
- Kostümassistenz
- Sandra Barranca
- Inspizienz
- Lejla Divanovic
- Soufflage
- Constance Chabot-Jahn
- Regieassistenz
- Despina Rhaue
Regisseurin Eva Lemaire hat »ein exzellentes Ensemble zur Verfügung, das mit großer Spielfreude, Energie und Erfindungsreichtum das Publikum in seinen Bann zieht.« Man folge den Figuren des Stücks mit großer Sympathie. »Regisseurin Eva Lemaire inszeniert ihr Sehnen, Streben und Scheitern mit frappierender Komik und poetischen Bildern, raffinierten Verweisen und eindringlichen Echos, choreographiert die Wechsel zwischen intimen Szenen und großen Tableaus mit Bedacht. Und: Sie setzt auf Licht und Musik. Elegische Popsongs der norwegischen Band A-ha (...) intensivieren emotionale Momente (musikalische Einstudierung: Benedikt Streicher). Und wieder einmal stellt das Ensemble seine unglaublichen musikalischen Fähigkeiten unter Beweis. Alles in allem: eine Inszenierung aus einem Guss, die so unterhaltsam wie klug das Theater, die Gesellschaft, das Leben heute bespiegelt.«
»Starke Bilder, lebendige Gruppenarrangements und Spots auf intime Szenen ergeben den abwechslungsreichen Bogen dieser Aufführung. Außerdem wird ausgiebig gesungen. Dabei kommen die Figuren zur äußeren Ruhe. Über die Song-Playbacks des niederländischen Musikers Bart Sietsema , bekommt auch die Melancholie, die unter allen Tschechowschen Lebenssituationen liegt, einen Raum.«
»Für das Bühnenbild (Ausstattung: Katrin Busching) hatte man die wunderbare Idee einer kreisenden Endlostreppe in der Mitte der Bühne. Schöner kann man die Vergeblichkeit, Unerreichbarkeit und Endlosigkeit nicht ins Bild bringen, die im Künstlertum oder viel mehr noch im Menschsein der handelnden Personen in je eigener Weise eine Rolle spielen.«
»Es sind die grandiosen Schauspieler*innen, die dennoch die Wucht der Figuren und ihrer Leidenschaften auf die Bühne stellen und stemmen. Das führt von der sehr nonchalanten, lässigen Präsenz von Sascha Römisch als Arzt Jewgenij Dorn bis zu Victoria Voss als Grande Dame Irina Arkadina.«