Die Sprache des Wassers
nach dem Roman von Sarah Crossan / Aus dem Englischen von Cordula Setsman
Ab 11 Jahren
Nur mit einem Koffer und einem alten Wäschesack bepackt, brechen Kasienka und ihre Mutter aus Polen nach England auf. Dort wollen sie Kasienkas Vater finden, der die Familie verlassen hat. Das Leben dort ist einsam für das Mädchen. In der Wohnung sitzt ihre Mutter mit gebrochenem Herzen, in der Schule findet Kasienka keine Freunde. Sie wird gemobbt, weil sie anders ist als die anderen. Kasienka fühlt sich manchmal, als sei sie in Einzelteile zersprungen. So richtig zu Hause fühlt sie sich nur im Schwimmbecken. Das Schwimmen, das ihr der Vater als kleines Kind beigebracht hat, gibt ihr Kraft und Selbstbewusstsein. Im Wasser ist sie völlig frei, die Sprache des Schwimmens beherrscht sie perfekt. Dort trifft sie schließlich auch William, den sympathischen Jungen aus der achten Klasse. Sie ist das erste Mal verliebt, findet neuen Mut und schließlich auch zu sich selbst. In kurzen, präzisen und außergewöhnlich poetischen Sätzen erzählt Sarah Crossan eine moderne Einwanderergeschichte. Sie führt ihre Figuren ohne Pathos oder falsche Romantik in ein neues Leben voll Hoffnung. Ein prägnanter Text, der einen großen Phantasie-Raum eröffnet.
Die Regisseurin Mia Constantine über »Die Sprache des Wassers«: »Die Autorin Sarah Crossan findet eine leise Sprache, die eine besondere Stärke entwickelt und uns große Gefühle näherbringt: fremd sein in einem neuen Land, in der eigenen Familie, im eigenen Körper. Aber sie erzählt auch von der Chance, irgendwann anzukommen.«
mit: Enea Boschen, Olivia Wendt, Benjamin Dami
- Regie
- Mia Constantine
- Bühne und Kostüme
- Monika Frenz
- Video und Bühne
- Michael Lindner
- Musik
- Jan Roth
- Dramaturgie
- Teresa Gburek
- Regieassistenz/ Inspizienz/ Soufflage
- Momo Mosel
- Ausstattungsassistenz
- Nele Matthies
- Theatervermittlung
- Teresa Gburek
»Sarah Crossan und Mia Constantine erzählen aus der Perspektive von Kasienka eine nachdrückliche Geschichte vom Gefühl einer Fremden in der Fremde und vom Willen nach Selbstbehauptung. Constantine verdichtet die Erzählungen. Es gelingt ihr dabei, den poetischen Charakter der Sprache von ›Die Sprache des Wassers‹ ins theatralische Medium zu übertragen und das Ensemble dabei ins Spielen zu bringen. Kurz: ein großartiger Theaterabend!«
»Grandios fügt sich hier eins zum anderen: das relevante Thema (das über Migrationsliteratur hinausgeht), die eindringliche Fassung, das atmosphärisch dichte Spiel, das einen mitten hineinzieht in die komplizierte Gefühlswelt eines Teenagers. Rhythmus und Tempo sind präzise gesetzt, sodass die Sprache – die Autorin hat die außergewöhnliche Form des Versromans gewählt – Raum hat, sich zu entfalten.«
»Die Szenenwechsel zwischen den wunderbar berührend, direkt, authentisch und manchmal herrlich witzig agierenden Schauspielern Enea Boschen, Benjamin Dami und Olivia Wendt passieren Schlag auf Schlag, in perfekt getakteten, blitzschnellen Übergängen und geben ehrliche, aber auch behutsame Einblicke in das Gefühlschaos und Gedankenkarussell von Jugendlichen.«