Die türkisch-österreichische Regisseurin, Dramaturgin und Schauspielerin Aslı Kışlal studierte zwei Semester Internationale politische Beziehung in Istanbul bevor sie ab 1990 Soziologie an der Universität Wien studierte. Ihr Schauspielstudium am Schubert Konservatorium, schloss sie 1995 ab. Im selben Jahr erhielt sie für ihre Echo-Theatergruppe bereits den Preis für die „Beste Jugendtheatergruppe Österreichs“. Bereits während des Studiums und darüber hinaus war sie als Schauspielerin an den Wiener Theatern Theater der Jugend, Kosmos Theater und Werk X, sowie am Stadttheater Klagenfurt tätig. Sie war langjähriges Ensemblemitglied am Theaterhaus Stuttgart wo sie außerdem Regieassistenzen und das Ensembletraining übernahm.

Sie war als Vertreterin Österreichs beim Youth dance & youth theatre Workshop in Wales und leitete verschiedene Theaterworkshops in Finnland, Düsseldorf, Stuttgart, Wien und Rom. 2004 gründete sie in Wien den Kunst- und Kulturverein daskunst, dessen künstlerische Leiterin sie seither ist. 2007 gewann daskunst das Theaterfestival Spectrum best of(f) Austria. Sie inszeniert nicht nur in der freien Szene, sondern unter anderem am Landestheater Linz sowie am Staatstheater Mainz. 2008 war Kışlal Mitinitiatorin von „Kunst am Grund“ und von 2009 bis 2010 künstlerische Leiterin des „Theater des Augenblicks“ in Wien. 2011 war sie Initiatorin der Wiener Projektreihe Postmigrantische Positionen PIMP MY INTEGRATION und kuratierte dieses Format bis 2012.

2013 gründete sie das Performance- und Theaterlabor diverCITYLAB. Dieses setzt sich in einer Synthese aus Kunstprojekt und praxisorientierter Ausbildungsstätte zum Ziel, die Theaterszene für alle Mitglieder unserer postmigrantischen Gesellschaft zu öffnen. 2014 erhielt sie für ihre Arbeit den Mia Award in der Kategorie Kunst und Kultur.

Im Jahr 2024 wurde „Minihorror“ von Barbi Marković in der Regie von Aslı Kışlal als Beste Off-Produktion für den Nestroy nominiert.