Sonne / Luft / Asche
von Elfriede Jelinek
Die Sonne lacht den Menschen erbarmungslos ins Gesicht, wohlwissend, dass sie ihnen den Untergang bereiten wird. Schon jetzt lässt sie Wälder und Felder brennen, Bäche und Seen austrocken und Gletscher schmelzen. Währenddessen suchen die Menschen noch nach dem passenden Sommerurlaub, um ungestört mal wieder so richtig die Sonne zu genießen. Wie unpassend, dass nun der Wind aufzieht, den die Luft gemacht hat und der die Wolken so schrecklich vor die Sonne schiebt.
In einem Monolog der Sonne und einer vielstimmigen Abhandlung über die Luft lässt Jelinek uns die menschliche Hybris um die Ohren fliegen – mal seltsam komisch, mal wütend, mal rasant entgleisend, um dann an die Grenzen der Sprache zu stoßen, die für dieses menschengemachte Chaos keine passenden Worte hat. In ihrem ungeschönt ehrlichen Text widmet sich die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek dem Klimawandel, ohne es jemals explizit auszusprechen. Einhergehend damit kriecht die Angst vor dem drohenden Ende der menschlichen Existenz in „Sonne/Luft“, um in „Asche“ ihren finalen Platz zu finden. Katrin Plötner, die mit der Inszenierung des Jelinek-Stücks „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ 2023 für den Nestroy-Preis nominiert war, inszeniert mit diesem Dreiteiler das erste Mal für das Stadttheater Ingolstadt.
Premiere: 10.5.2025
mit: Marc Simon Delfs, Sebastian Kremkow, Ralf Lichtenberg, Enrico Spohn, Teresa Trauth, Victoria Voss, Edda Wiersch
- Regie
- Katrin Plötner
- Bühne
- Bettina Pommer
- Kostüme
- Johanna Hlawica
- Musik
- Johannes Hofmann
- Choreografie
- Hannes-Michael Bronczkowski
- Dramaturgie
- Julia Just
- Licht
- Thomas Krammer