Bondi Beach (UA)
Rebekka Kricheldorf
Auftragswerk für das Stadttheater Ingolstadt
Die Freundschaft von Zoe, Dennis, Tristan, Fiffy und Nico ist langwieriger als jede Beziehung. Schließlich hat man Freund*innen nach anderen Kriterien gewählt als Partner*innen. Aber nachdem sich ein runder Geburtstag an den nächsten reiht, stellt sich das Gefühl ein, dass nicht mehr so viel bleibt. Dass die Zeit eng wird, um die eigene Bucket List vollständig abzuarbeiten. Das Partyleben aus der Jugend hat sich längst zu Wochenenden mit Genusswanderungen verwandelt. Dazu kommen neue Aufreger, wie Formulare zur Patient*innenverfügung oder Bestattungsvorsorge.
Rebekka Kricheldorf schreibt im Auftrag des Stadttheaters Ingolstadt ein neues Stück und hat sich das Lebenskonzept des australischen Bondi Beachs zur Vorlage genommen. Dort kombinieren Aussteiger*innen aus aller Welt die Fünf-Tage-Woche unter Askese und Detox auf allen Ebenen mit sorglosen Partys am Wochenende, inklusive aller leberschädigenden Substanzen und vom Ernährungsplan verdammten Kohlenhydrate. Nur damit am Montag alles wieder von vorne beginnen kann. Rebekka Kricheldorf zählt zu den bekanntesten deutschen Dramatikerinnen. Mit der Regisseurin Schirin Khodadadian verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit und viele gemeinsame Uraufführungen.
Premiere: 07.10.2023
mit: Renate Knollmann (Zoe), Peter Reisser (Nico), Manuela Brugger (Fiffy), Ulrich Kielhorn (Tristan), Sascha Römisch (Dennis)
- Regie
- Schirin Khodadadian
- Ausstattung
- Carolin Mittler
- Musikalische Leitung, Arrangements
- Katrin Vellrath
- Dramaturgie
- Katrin Breschke
- Regieassistenz
- Negar Boghrati
- Theatervermittlung
- Bernadette Wildegger
- Kostümbildassistenz
- Lorena Seibold
- Inspizienz
- Lejla Divanovic
- Soufflage
- Constance Chabot-Jahn
»Das Auftragswerk für das Stadttheater Ingolstadt, dort jetzt auch uraufgeführt, glänzt mit einer unaufhörlichen Kette komischer Momente, die entstehen, wenn fünf ältere Menschen – ein sehr eingeschworener Freundeskreis – sich unterschiedlichen Situationen des Altwerdens stellen müssen. (…) Die fünf Schauspielerinnen und Schauspieler in Ingolstadt, allesamt erfahrene, souveräne Mitglieder des Ensembles, machen diese Figuren so tragfähig menschlich, wie sie angelegt sind: Nachbarn auf der Bühne.«
»Rebekka Kricheldorf ist eine Meisterin darin, das Existenzielle mit Humor zu unterwandern. In ihren pointierten Dialogen wird Abgründiges federleicht und Tiefsinniges mit Wortwitz ausgefochten. Vielschichtig ist der Text. Und dass auch die Figuren tragisch und komisch zugleich sind, führt Regisseurin Schirin Khodadadian eindrucksvoll und stets aufs Neue überraschend vor. Jede der fünf ist ideenreich, sehr präzise und mit großer Sorgfalt erarbeitet. (…) Sie führen ihre Figuren mit überbordender Spiellust an die Grenzen der Lächerlichkeit. Und agieren als Ensemble mit kolossaler Energie.«
»›Bondi Beach‹ ist ein Theaterstück übers Älterwerden, in dem viel gekichert und gelacht wird. Denn Rebecca Kricheldorf hat die existentiellen Fragen nach den verbliebenen Lebensfreuden, dem Umgang mit den Einschränkungen und Enttäuschungen in Anbetracht des immer näher kommenden Todes grandios in witzige Alltagsdialoge eines Freundeskreises verpackt, der gemeinsam Patientenverfügungen ausfüllt, genusswandert, feiert, Urlaub macht und Krisen bewältigt.«
»Die Regisseurin Schirin Khodadadian [...] bringt das Geschehen langsam, aber sicher in Schwung, sodass man warm wird mit den Figuren [...]. Sie schafft geschickt Energieschübe [...]. Wie hier jede, jeder einzelne aus der Clique mit wenigen biografischen Details eine Persönlichkeit gewinnt, ist gut hinskizziert.«
»Man schaut ihnen gerne zu. [...] Eine wunderbare Gruppe gut bekannter Ingolstädter Schauspielerinnen und Schauspieler, die in gut gestrickte Rollen der Autorin Rebekka Kricheldorf schlüpfen können. Und alle fühlen sich wohl. [...] Szene für Szene basteln Kricheldorf, die Fünf auf der Bühne und Regisseurin Schirin Khodadadian an all den Fallstricken, die die Bewegung des Lebens zu seinem Ende hin so mit sich bringt. [...] Das Ende ist immer präsent. Aber hier in Ingolstadt hat es für zwei Stunden einen guten Teil seines Schreckens verloren.«