Jazz und Literatur: Das Buch vom Verschwinden
von Ibtisam Azem • aus dem Arabischen von Joël László
Jazz und Literatur In Kooperation mit den Jazzfreunden Ingolstadt
Ariel, der Journalist, und Alaa, der Freelance-Kameramann, leben im selben Wohnhaus in Tel Aviv. Beide sind sie Israelis, Ariel jüdischer und Alaa palästinensischer Herkunft, beide lieben ihre Heimatstadt, in der sie aufwuchsen und Freunde geworden sind. Eines Morgens sind im ganzen Land die Palästinenserinnen und Palästinenser verschwunden. Auf der Suche nach Alaa findet Ariel in dessen Wohnung ein rotes Notizbuch, die Lebensgeschichte von Alaas Großmutter. Er nimmt sich vor, die Aufzeichnungen ins Hebräische zu übertragen und eine Chronik der Zeit vor dem Verschwinden zu verfassen.
Die palästinensische Autorin und Journalistin wurde 1974 in Tayyibe (Israel) geboren. Sie studierte in Freiburg i.Br. Islamwissenschaften, Germanistik und Anglistik sowie in New York Sozialarbeit. In Berlin arbeitete sie für die Deutsche Welle. Seit 2012 lebt Ibtisam Azem in New York, wo sie als UNO-Korrespondentin für das Nachrichtenportal al-Araby al-Jadeed tätig ist. Sie ist Mitherausgeberin des Onlinemagazins Jadaliyya. In der Novemberausgabe von Jazz und Literatur wird aus „Das Buch vom Verschwinden“ dem zweiten Roman von Ibtisam Azem gelesen, welcher bereits 2014 auf arabisch erschien. Er wurde 2025 für den internationalen Booker Prize nominiert. Zur Begründung der Jury heißt es: „Spekulativ und eindringlich – dies ist eine außergewöhnliche Übung in Erinnerungsbildung und Psycho-Geografie.“
Ibtisam Azem: „Das Buch vom Verschwinden“ Aus dem Arabischen von Joël László, Lenos Verlag Basel, 2023