Michael Kohlhaas
Heinrich von Kleist
»An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Rosshändler, namens Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffendsten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit.« So beginnt Kleists Erzählung aus dem Jahr 1810, an deren Ende Michael Kohlhaas für erlittenes Unrecht entschädigt und für verübtes Unrecht geköpft und damit die aus den Rudern gelaufene moralische und juristische Ordnung wiederhergestellt wird. Abweichend von seinem historischen Vorbild trägt Kohlhaas bei Kleist den Vornamen »Michael«, was in seinem hebräischen Ursprung bedeutet: »Wer ist wie Gott?«. Zentrale Fragen des Spielzeitmottos »Von Recht und Gerechtigkeit« werden in dem Text verhandelt: Freiheit gegen Unterdrückung, Moral, Verbrechen, Selbstjustiz.
Wichtiger Hinweis: Bei der Inszenierung von »Michael Kohlhaas« kommen Stroboskopeffekte zum Einsatz.
mit: Mira Fajfer, Sebastian Kremkow, Mara Thurnheer
- Regie
- Mira Fajfer
- Fassung
- Veronika Jocher
- Bearbeitet von
- Mira Fajfer
- Musik
- Jacob Suske
- Ausstattung
- Milena Keller
- Video
- Stefano Di Buduo
- Dramaturgie
- Guido Huller , Magdalena Brück
- Regieassistenz
- Amina Tlili
- Theatervermittlung
- Bernadette Wildegger
- Inspizienz
- Falco Blome
- Soufflage
- Ulrike Deschler
»Zusammen mit Mara Thurnheer und Sebastian Kremkow erzählt sie (Mira Fajfer) in eindringlichen Bildern von einem, der Recht hat, aber nicht Recht bekommt. Alle drei agieren als Erzähler und arbeiten sich mit Bravour durch Kleists komplexe Sprache (…). (…) Es ist ein Spiel von großer Dynamik und emotionaler Wucht, das da entfacht wird. Was durch Stefano di Buduos Videoprojektionen potenziert wird.«
»Mira Fajfer hat eine Form gefunden, das auf drei Personen verteilte Erzählen mithilfe von Licht, den Sounds von Jacob Suse, den Videos von Stefano di Buduo und Live-Kamera-Großaufnahmen immer wieder in packende Bilder und theatrale Situationen zu transformieren. (…) Respekt für diese Aufführung, den klaren Umgang mit dem schwierigen Text und den phantasievollen Theaterinstinkt der Schauspielerin Mira Fajfer als Regisseurin.«
»Es ist aber auch der Sprachkunst der Schauspieler dieser Inszenierung im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt zu verdanken – klar und deutlich allen voran Mara Thurnheer – dass der klug gestrichene und behutsam bearbeitete Text funktioniert.«