Rauhnächte
Mit der Schanzer Ziachmusi
Heid is d’Raunacht, wer hods aufbrocht? A oida Mann is über Stiag oigrocha, hod sei Birei und Borei brocha! Kropfa raus! Kropfa raus! Sund stech ma enk a Loch ins Haus!
Als Rauhnächte, oder auch Rauchnächte oder Raunächte, werden die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar bezeichnet. Die Wortherkunft ist unklar, vielleicht lässt es sich von »wild«, »pelzig« oder »räuchern« ableiten. Früher lebten die Menschen nach dem Mondkalender und das Mondjahr hatte 354 Tage. Im Vergleich mit dem Sonnenjahr (365 Tage) fehlten also 11 Tage und 12 Nächte. Um die Differenz auszugleichen, fügten die Kelten 11 Schalttage und 12 Nächte hinzu, die also eigentlich aus der Zeit gefallen sind und nicht existieren.
In dieser Zwischenzeit sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zur Anderswelt, der Welt der Ahnen, Geister und Toten, sind dünn. Die »Wilde Jagd« geht um, das Totenreich steht offen, Werwölfe geistern durch die Nacht und Tiere können sprechen und die Zukunft vorhersehen.
Peter Greif, langjähriges Ensemblemitglied und begnadeter Leser der Reihe »Jazz und Literatur«, liest Geschichten aus dem bayerischen Kulturraum. Um dem schlimmsten Grusel zu entgehen, ist für Glühwein gesorgt und die »Schanzer Ziach-Stubenmusi« spielt auf.
Und vergessen Sie nicht, die Wäsche abzuhängen – wenn sich die Wilde Jagd darin verfängt wird das Ihr Leichentuch...