Tyll
Nach dem Roman von Daniel Kehlmann
Ein Narr, ein Künstler, ein Unruhestifter und ein Freigeist. Die sagenhafte Figur des Till Eulenspiegel lässt sich nicht vollkommen greifen. Und das macht ihre Faszination aus. Im 14. Jahrhundert soll der Vagant von einem Marktplatz zum anderen gezogen sein. Ein Volksbuch von 1515 über seine Erlebnisse und Streiche macht ihn unsterblich.
Erfolgsautor Daniel Kehlmann versetzt den Schelm als Tyll Ulenspiegel in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im 17. Jahrhundert wütet der Religionskonflikt durch Europa und stürzt die damalige Zivilisation ins Chaos. Tyll wird als Müllerssohn in einem kleinen Dorf geboren. Nachdem die Kirche seinen Vater, einen Magier und Forscher, als Hexer verurteilt, muss er fliehen. Zusammen mit der Bäckerstochter Nele zieht er als Schausteller in die Welt hinaus. Auf der Reise treffen die beiden auf Adlige, Geistliche, Bauern, auf sprechende Esel, Drachenforscher und Gelehrte. Es entsteht ein barockes Welttheater, das viel über eine einzigartige Epoche verrät.
Poetisch und spielerisch schreibt Kehlmann in seinem Roman über die Grausamkeit des Krieges. Geschickt vermischt er dabei Fiktion und historische Wirklichkeit. Der literarische Umgang mit diesem Thema zieht auch Regisseur Alexander Nerlich in den Bann: »Ein großer europäischer Krieg, ausgebrochen in einer Umbruchszeit das erschien mir beim Lesen wie eine heutige Schreckensvision. In dem Buch wird so bilderprall, so detailreich und so listig erzählt, dass die körperliche und mentale Verrohung der Menschen einem immer wieder ganz unvermittelt nahekommt.«
- Regie:
- Alexander Nerlich
- Bühne:
- Wolfgang Menardi, Stella Lennert
- Kostüme:
- Žana Bošnjak
- Choreografie:
- Alice Gartenschläger
- Dramaturgie:
- Johann Pfeiffer
- Theatervermittlung:
- Bernadette Wildegger
- Künstlerisch-technische Produktionsleitung:
- Manuela Weilguni