Die Georgier (UA)
Ein Kammerorchester zwischen den Welten
werkgruppe2
Orchester im Exil
1990 migrierte das Georgische Kammerorchester mit Hilfe der AUDI AG und dem damaligen Oberbürgermeister Peter Schnell von Tbilissi in Georgien geschlossen nach Ingolstadt. So verließen sie das landschaftlich paradiesische Land, das Gott der Legende nach für sich selbst geschaffen hatte und dem georgischen Volk überließ, da diese nach einer Feier zu spät kamen als alles Land an die Völker der Erde verteilt wurde. Nach inzwischen über 25 Jahren Schaffenszeit in Ingolstadt sind »Die Georgier« aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Noch heute gehören nahezu ausschließlich Georgier zum Ensemble, das derzeit unter der künstlerischen Leitung von Ruben Gazarian spielt. Das dokumentarisch-musikalische Theaterprojekt »Die Georgier« fragt nun nach den Geschichten, die sich hinter der ungewöhnlichen Übersiedlung eines gesamten Orchesters verbergen. Was waren die Gründe für die Flucht? Welche Bedeutung spielte das Orchester in Tbilissi in Georgien. Und welche Lücke hat es hinterlassen? Was ist der eigene georgische Klang, der dem Orchester zugeschrieben wird? Gelingt es, mit Hilfe von Musik die Fremdheit in einer neuen Gesellschaft zu überwinden? Was sind die Bedingungen und Voraussetzungen dafür, dass ein Neuanfang gelingen kann? Können wir von den Georgiern etwas über erfolgreiche Modelle von Integration lernen? In diesem Projekt begibt sich die freie Theatergruppe werkgruppe2 mit aktiven und ehemaligen Mitgliedern des Georgischen Kammerorchesters auf die Suche nach den erzählten Erlebnissen und Einschätzungen. Auf Basis von Interviews entwickeln sie gemeinsam mit Schauspielern des Ingolstädter Ensembles und Musikern des Georgischen Kammerorchesters einen Theaterabend über die spannenden Lebensgeschichten der georgischen Musiker.
Weitere Informationen zu dem Georgischen Kammerorchester finden Sie hier.
- Regie:
- Julia Roesler
- Bühne und Kostüm:
- Charlotte Pistorius
- Musikalische Leitung:
- Nikoloz Shamugia
- Dramaturgie (als Gast):
- Silke Merzhäuser
Nachtkritik.de sieht die Geschichte um das vor 25 Jahren in Ingolstadt angesiedelte georgische Kammerorchester als »Steilvorlage für ein Dokumentartheaterprojekt«.
Das »Theaterkollektiv Werkgruppe2 um die Regisseurin Julia Roesler und die Dramaturgin Silke Merzhäuser (…) besitz[t] ebenfalls überregional einen guten Ruf«. »Aus mehr als 20 Interviews mit ehemaligen und aktiven Mitgliedern haben sie einen Theatertext destilliert (…). Gesprochen wird er von fünf Schauspielern, die sich im Lauf der Vorstellung zu klar umrissenen Figuren entwickeln«. »Die Geschichten der Georgier machen auf sympathische Weise bewusst, dass neben einem Menschen leben, die sich zwischen zwei Welten eingerichtet haben. Der Werkgruppe2 gelingt es, diese Menschen sehr ernst zu nehmen und deren Kunst besser schätzen zu lernen, ohne sich aufzudrängen.« schreibt nachtkritik.de bewundernd. »Den Höhepunkt erreicht die Stimmung schließlich, als von der alten Heimat Georgien geschwärmt wird. (…) Man denkt, dieses Tiflis ist auf jeden Fall demnächst eine Reise wert.« hätte es den Krieg nicht gegeben. Erfolgreich in Ingolstadt migriert, begeistern die »Einlagen des Streichquintetts (…). Sie musizieren auf eine gelassen-gewitzte Art, dass auch einem Nicht-Ingolstädter schnell klar wird, weshalb man hier auf die Georgier so stolz ist.«
Über das »feine Doku-Stück« ›Die Georgier‹ des Theaterkollektivs werkgruppe2 um die Regisseurin Julia Roesler und die Dramaturgin Silke Merzhäuser berichtet die Neuburger Rundschau anerkennend: »Das Ingolstädter Schauspielhaus widmet (…) dem GKO eine feine Hommage.« (…) »Im geschickt zur Theaterspielstätte umgemodelten Festsaal« erzählen die SchauspielerInnen »Ingrid Cannonier, Katrin Wunderlich, Jan Gebauer, Péter Polgár, Sebastian Witt, allesamt sehr gut (…) amüsante Anekdoten aus dem wahren Leben der (…) Musiker, aber eben auch Bedrückendes, Anrührendes. Und zwischendurch immer wieder wunderbare Musik eines GKO-Oldies besetzten Streichquintetts.« Weiter heißt es über die »Hommage für die Georgier, denen (…) der Jubel des Premierenpublikums galt. Dem Stadttheater gebührt ein Kompliment für diese Spielplan-Idee.«