Alexis Sorbas
Musical frei nach dem gleichnamigen Roman von Nikos Kazantzakis | Buch: Claus J. Frankl/Pavel Fieber | Gesangstexte: Markus Munzer-Dorn | Musik von Konstantin Wecker
Wetter-Hotline: 0841/305 47299 Als Produktion für das Freilichttheater im Turm Baur präsentieren wir ab 26. Juni 2010 die Uraufführung eines neuen Musicals: ALEXIS SORBAS, frei nach Motiven des Romans des griechischen Schriftstellers Nikos Kazantzakis. Für die Musik konnte Konstantin Wecker gewonnen werden, für das Textbuch zeichnen Claus J. Frankl und Pavel Fieber, der auch Regie führen wird, verantwortlich. Die Liedtexte stammen aus der Feder von Markus Munzer-Dorn. Der weltbekannte Roman ALEXIS SORBAS von Nikos Kazantzakis (1883-1957) entstand und erschien 1946, der auf ihm basierende Film "Zorba the Greek" 1964. Er trug zur Popularisierung der Figur "Alexis Sorbas" maßgeblich bei und wurde mit drei Oscars ausgezeichnet. "Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten" ist das Leitmotiv des Romans: Alexis Sorbas, der "Held" des Musicals, ist ein Lebenskünstler. Ihn haut so schnell nichts um, er ist mit allen Wassern gewaschen. Gefragt oder ungefragt erzählt er jedem gerne Geschichten, die von Lebensumständen, von Nöten und Lösungen berichten. Er glaubt weder an Gott noch Teufel und hat seine eigene Philosophie entwickelt. Sorbas liebt das Leben - und die Frauen. Und zur Vertreibung von Sorgen hat er für sich ein besonderes Rezept entdeckt: das Tanzen. In Sorbas steckt so etwas wie ein Faun, der sich von Zeit zu Zeit Luft verschaffen muss. Dieses Fabelwesen, halb Mensch halb Bock ist ein Naturgeschöpf und lebt ausschließlich seinen eigenen Bedürfnissen und seiner Lust. Als Gott verehrt, soll für Fruchtbarkeit von Mensch und Tier sorgen und das Wachstum der Natur begünstigen! Alexis Sorbas trifft auf einen Mann, der sein Dasein nicht "leicht" nehmen kann, auf einen Verstandesmenschen, dem er sich als Koch anschließt. Von nun an lenkt Sorbas nicht nur sein eigenes Geschick, sondern auch das Leben des Schriftstellers, seines "Bosses", der ihm zunehmend zum Freund wird. Auf der Insel Kreta wollen beide ein Bergwerk reaktivieren, der Boss möchte aus der Welt von Papier und Abkapselung in die reale Welt zurückfinden. Im kleinen Dörfchen Elafterios treffen die beiden auf eine archaische Welt: In ihr regie-ren die Männer, sie bestimmen über Moral und Gesetz, über Leben und Tod. Während in den sogenannten „Goldenen Zwanzigern“ in den großen Städten die Emanzipation der Frauen voranschreitet und sich auch Moralvorstellungen ändern, leben die Dorfbewohner nach ihren eigenen strengen Regeln. Zwei Frauen im Umfeld von Sorbas sind "anders": Zum einen Madame Hortense, eine etwas ältere französische Dame, die durch Zufall in Kreta "gestrandet" ist - zum anderen die junge Witwe Surmelina, von der die Männer des Dorfes träumen, die aber selbstbestimmt als Einzelgängerin lebt. Sorbas findet in Madame Hortense, einer ehemaligen Chansonette seine "Bubulina", seine ganz persönliche Freiheitskämpferin - zwischen beiden entspinnt sich ein anrührendes Verhältnis. Der Boss und Surmelina kommen sich auch langsam näher und verlieben sich ineinander. Doch hat ihre Liebe in einem Umfeld von Hass, Neid und Misstrauen eine Chance? Der Konflikt zwischen der Witwe und den Männern des Dorfes eskaliert, als sich Pawlis, der Sohn des Bürgermeisters, der unglücklich in Surmelina verliebt ist, aus Verzweiflung über die Liebesbeziehung zwischen der Witwe und dem Boss erhängt. Die Tragödie ist nicht mehr aufzuhalten: Die Witwe wird von der Dorfbevölkerung in Lynchjustiz getötet, weder Sorbas noch der Boss können sie beschützen! Madame Hortense stirbt bald darauf an einer Lungenentzündung. Und die geplante Seilbahn, die dem Bergwerk Aufschwung und Perspektive geben sollte, bricht in sich zusammen. Sorbas und sein Boss sitzen auf den Trümmern ihrer Träume und Hoffnungen - und beginnen zu tanzen... "ALEXIS SORBAS" ist ein in Teilen autobiographischer Roman. Sowohl die Titelfigur als auch die Geschichte des gescheiterten Bergbau-Projekts gehen auf reale Vorbilder. Mit dem Roman schuf der Kreter Kazantzakis eine Hommage an seine Heimat, gleichzeitig schuf er einen modernen Griechenland-Mythos, der das Bild des Landes und des "Griechen" in der ganzen Welt bis heute prägt. Nikos Kazantzakis wuchs als Sohn eines Kaufmanns in einfachen Verhältnissen im heutigen Iraklio im damals türkischen Kreta auf. Von 1902 bis 1906 studierte er in Athen Rechtswissenschaften. Bereits damals entstanden seine ersten Werke. Der Schriftsteller setzte seine Studien in Paris fort, kehrte 1909 nach Griechenland zurück und heiratete. Nach dem Scheitern seiner Ehe führten ihn Reisen u. a. nach Österreich, Russland, China, Japan, Italien, Ägypten, Palästina und Spanien, er lebte von 1920 bis 1923 in Berlin, arbeitete als Journalist, Auslandskorrespondent, Übersetzer und Autor. Von 1916 bis 1917 versuchte er sich mit Hilfe seines Freundes Georgios Sorbas, den er kurz zuvor kennen lernte, als Pächter eines Bergwerkes im Dorf Prastova im Süden der Peloponnes. Das Projekt scheiterte, lieferte ihm aber 30 Jahre später die Vorlage für seinen bekanntesten Roman: "Alexis Sorbas". Kazantzakis verstarb 1957, in der Universitätsklinik Freiburg - sein Grab befindet sich in Heraklion auf Kreta.mit: Jan Gebauer (Alexis Sorbas), Georgios Tzitzikos (Der Boss), Petra Welteroth (Madame Hortense), Victoria Voss (Witwe Surmelina), Peter Greif (Mawrandonis, Bürgermeister), Stefan Leonhardsberger (Pawlis, sein Sohn), Ulrich Kielhorn (Kandomanoljos, Kaffeehaus-Wirt), Julia Maronde (Iphigenia, gen. "Gini", seine Tochter), Olaf Danner (Mikis, sein Sohn), Adelheid Bräu (Tante Lenjo, Klageweib), Marcus Staab Poncet (Mimithos, der "Dorftrottel"), Katharina Leisinger (Ein Faun), Toni Schatz (Georgios, der Glatzkopf), Ole Micha Spörkel (Aggelos, der Kumpel), Karlheinz Habelt (Der Pope des Dorfes)
- Regie:
- Pavel Fieber
- Musikalische Leitung, Arrangements, Einstudierung:
- Markus Munzer-Dorn
- Bühne:
- Christian Floeren
- Kostüme:
- Christine Haller
- Choreografie:
- Katharina Leisinger
- Fanurios, der Mandolinenspieler:
- Markus Munzer-Dorn
Premiere am
Freilichtbühne im Turm Baur