Vera Weisbrod erzählt Shakespeare
Vera Weisbrod erzählt Shakespeare
Eine Spielzeit ohne Shakespeare, das geht doch nicht, wer soll das durchstehen. Dies feststellend, beschloss Vera Weisbrod den Ingolstädtern die Zeit bis zur nächsten Inszenierung zu verkürzen.
Sie hat sich zwei der unbekannteren Stücke vorgenommen und erzählt DAS WINTERMÄRCHEN und ENDE GUT, ALLES GUT in etwas eigenwilliger Weise. Ersteres ist eine Romanze und dadurch bekannt geworden, das hier Böhmen am Meer liegt. Ansonsten werden sie eine sehr verwickelte Geschichte amüsant und klar erzählt bekommen.
Auch ENDE GUT, ALLES GUT ist eine sehr verzwickte Liebesbeziehung, die den Verwicklungen im SOMMERNACHTSTRAUM um nichts nachsteht. Helena, die verwaiste Tochter eines Arztes, ist das Mündel der Gräfin von Roussillon und hat sich unsterblich in ihren Sohn, den jungen Grafen Bertram verliebt. Dieser aber fühlt sich ganz und gar nicht zu Helena hingezogen, die obendrein nicht adlig ist. Er verfolgt gerade nur ein Ziel: zum König von Frankreich zu gelangen, um als Soldat in die Toskana gesandt zu werden.
Helena aber macht sich ebenfalls zum Hof des Königs auf. Sie sagt dem todkranken König, dass sie von ihrem Vater ein Heilmittel habe, durch welches der König geheilt werden könne, und verlangt von ihm im Erfolgsfall, dass sie sich ihren Bräutigam selbst aussuchen darf.
Tatsächlich gelingt es Helena, die Gesundheit des Königs wiederherzustellen, und sie erwählt sich Bertram zum Gemahl. Dieser aber ist von der Idee gar nicht begeistert, wendet vergeblich ein, dass Helena nicht von seinem Stande sei und wird schließlich unwillig mit ihr verheiratet.
Ob der Titel hält, was er verspricht, Vera Weisbrod erzählt es ihnen in diesem Nachtdienst.