Carmen
Schauspielfassung des Theaters Ingolstadt
nach Merimée/Meilhac/Halévy, Musik: Georges Bizet
Wetter-Hotline: 0841/305 47299 Sie gilt als die ›femme fatale‹ der Opernliteratur. Wo sie ist, ist Eifersucht, Hingabe oder Raserei. Frauen sehen in ihr die Rivalin, Männer sind Objekte oder Opfer ihrer Lust. Sie nimmt sich den, den sie haben will, und verlässt den, den sie nicht mehr liebt. Ein »wilder Vogel« ist die Liebe, so lautet ihr Gesetz. Ihm bleibt sie treu – mit selbstzerstörerischer Konsequenz. Die Kunstfigur, die dieses anarchische L(i)eben lebt, heißt Carmen, die ganz und gar emanzipierte Titelheldin aus Georges Bizets weltberühmter Oper. Die Vorlage zu Carmen bot eine Novelle des französischen Dichters Prosper Mérimée, der wiederum auf eine Dreiecksgeschichte aus dem »wahren Leben« zurückgegriffen hatte. Vielleicht rührt daher der »ungeschminkte Realismus« des Werkes (Peter Czerny), der dem leidend-passiven Frauenbild des 19. Jahrhunderts einen auch auf sexuelle Selbstverwirklichung bedachten Gegentypus entgegenstellt. Zur Handlung: Die Arbeiterinnen der Zigarettenfabrik von Sevilla haben Pause. Sie flanieren auf der Straße und umgarnen die Soldaten, die hier stationiert sind. Die Zigeunerin Carmen, eine der Arbeiterinnen hat es auf den jungen, hübschen, aber unerfahrenen Soldaten José abgesehen. Kurze Zeit später flammt unter den Mädchen ein Streit auf; Carmen verletzt eine Kollegin mit einem Messer. Ausgerechnet José muss sie verhaften. Sie überredet ihn, sie laufen zu lassen. Daraufhin wird er selbst verhaftet. Einige Tage später wartet Carmen in einem Schmugglerversteck auf die Rückkehr von José. Endlich kommt er und die beiden sind glücklich, bis der Zapfenstreich ertönt. Der pflichtbewusste José muss in die Kaserne zurück. Darüber ist Carmen empört, sie wirft ihm vor, dass er sie nicht wirklich liebte, wenn ihm jetzt seine Pflicht wichtiger sei. In diesem Moment erscheint Josés Vorgesetzter und macht Carmen schöne Augen. Rasend vor Eifersucht verletzt José ihn mit seinem Schwert. Nun muss José fliehen und sich verstecken. Er findet bei den Schmugglern und Zigeunern Unterschlupf. Jetzt, da José bei ihr ist, verliert Carmen das Interesse an ihm. Ihr war es nur um die Eroberung gegangen. Sie wendet sich dem strahlenden Torero Escamillo zu. Der abgewiesene José schwört Rache … ›Carmen‹ ist ein packendes Drama, das auch ohne die weltberühmte Musik Bizets sicherlich seine Wirkung erzielen würde. Ausgehend von Merimées Novelle und der ›Ur-Carmen‹, die anstatt der später eingefügten Rezitative zahlreiche, gut geschriebene Dialogszenen enthält, wollen wir eine Schauspielfassung der ›Carmen‹ für die Freilichtbühne im Turm Baur erarbeiten, in der dennoch zahlreiche Hits aus der berühmten Oper erklingen sollen.mit: Nathalie Schott (Carmen), Franziska Rabl (Carmen), Julia Rutigliano (Carmen), Marcus Staab Poncet (Don José), Alexey Kosarev (Don José), David Yim (Don José), Renate Knollmann (Micaela), Nicole Chevalier (Micaela), Jeannine Hirzel (Micaela), Richard Putzinger (Escamillo), Alex Sanmarti (Escamillo), Michael Kranebitter (Escamillo), Norbert Aberle (Zuniga), Toni Schatz (Lillas Pastia), Christian Bo Salle (Dancairo / Mercedes), Louise Nowitzki (Frasquita / Remendado)
- Regie:
- Thomas Krupa
- Musikalische Leitung, Arrangements, Einstudierung:
- Stephan Kanyar
- Bühne:
- Andreas Jander
- Kostüme:
- Sabina Moncys
Premiere am
Freilichtbühne im Turm Baur