Eine Schubertiade mit Richard und Robert Putzinger
Dieser Nachtdienst vereinigt Lieder von Franz Schubert mit kleinen, oft humorvollen Texten der klassischen österreichischen Literatur, wobei man klassisch nicht so eng sehen sollte.
Richard und Robert Putzinger sind Brüder, Richard Putzinger ist Teil des Ensembles ("Jesus Christ Superstar", "Peer Gynt", "The Räuber"), Robert Putzinger war in dieser Spielzeit zeitweise am Theater Ingolstadt engagiert ("Klassen Feind", "Ronja Räubertochter"). Singen können beide wie die Lerchen, doch das Kunstlied ist eher Roberts Metier. Er hat die Lieder ausgewählt und wird am Klavier von Agnes Krumwiede begleitet. Richard hat die Literatur durchforstet. Die Ergebnisse sind zu besichtigen.
Übrigens ist in diesem Jahr der 180. Todestag von Schubert, der in der Literatur traditionell gerne als verkanntes Genie dargestellt, das seine Meisterwerke ungeachtet von der Öffentlichkeit schuf. Wahr ist daran, dass Schubert mit seinen Großwerken - etwa seinen Sinfonien - keine große Wirkung erzielte und ihm mit seinen Opern nicht der ersehnte Durchbruch gelang. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass er selbst nicht die Öffentlichkeit suchte und anders als Mozart und Beethoven erst 1827 von seinen Freunden zu einem eigenen Konzert überredet werden konnte, das dann auch ein großer Erfolg wurde.
Andererseits war Schubert durchaus überregional bekannt. Gegen Ende seines Lebens begannen sich auch die Verleger dafür zu interessieren. Rund 100 seiner Werke wurden zu seinen Lebzeiten im Druck veröffentlicht. - gemessen an der Zahl von insgesamt etwa 600 Liedern nur ein kleiner Anteil, jedoch mehr, als viele seiner Zeitgenossen publizierten.
Ein etwas anderer Nachtdienst, den man gesehen haben sollte.