Romeo und Julia
Tragödie von William Shakespeare
Die schönste Liebesgeschichte der Weltliteratur und auch die berühmteste: Die beiden Liebenden von Verona, die ihre verbotene Liebe gegen die hasserfüllte Gesellschaft behaupten. Sie lieben sich mit solcher Unbedingtheit, dass sie den Tod weniger fürchten als eine Trennung. So wurde ihr Name zum Symbol der Liebe überhaupt, einer Liebe, die sich in einer Nacht erfüllt und nur durch den Tod unsterblich wird. Zwei angesehene Familien, die Montagues und die Capulets, sind seit langem verfeindet. Selbst die gegenseitige Dienerschaft kämpft gegeneinander, und nur durch strengste Strafen gegen den, der den Frieden bricht, kann Ruhe bewahrt werden. Aus Tollheit schleicht der junge Romeo Montague, versteckt hinter einer Maske, auf ein Fest der Capulets, um seine unglückliche Liebe Rosalind zu sehen. Das Fest wird für ihn zum Schicksal, als er Julia, der Tochter des Hauses Capulet, begegnet. Vergessen ist das Leid um Rosalind. Auf den ersten Blick ist er Julia verfallen – und sie ihm. Allen Familienfehden zum Trotz beschließen sie, sich heimlich von Pater Lorenzo trauen zu lassen. Der Pater hofft, durch die Hochzeit die Feindschaft der Familien beenden zu können und stimmt der Trauung zu. Kaum ist die Ehe geschlossen, wird Romeo auf dem Markt von Tybalt, Julias Cousin, zum Kampf gereizt. Er entzieht sich der Herausforderung, doch sein Freund Mercutio kämpft für ihn. Romeo will sie trennen und wendet damit das Schicksal: er wird ungewollt schuldig am Tod seines Freundes. Voller Schmerz rächt er Mercutio und tötet Tybalt. Jetzt bleibt ihm nur noch die Verbannung aus Verona. Bevor er geht, hat er noch eine Nacht mit Julia – die Hochzeitsnacht. Shakespeare wusste um die unbändige Kraft, die Liebende zueinander treibt. Doch er, der souveränste Charakterdarsteller der menschlichen Seele, wusste auch um Schwächen, Flachheiten und Abgründe, um sich in Widersprüche verstrickende Taten. Er erkannte, was sich in der menschlichen Natur gegen den in uns allen gegenwärtigen, nach Erfüllung strebenden Traum von der Unbedingtheit der Liebe, die alle Feindschaften überwindet, in den Weg stellte, stellt und immer gestellt hat. In einer Welt, wo Stand, Familienhass, die bösen Folgen von gutem Willen, von Charakter, Verhängnis und durch Zufall derart verästelt sind, dass niemand sie durchschauen kann, muss ein absolutes Gefühl scheitern. Das Stück lebt auch von der Drastik der Amme, ihre kupplerische Lust und ihr Vergnügen am Glück der Jungen, vom Witz Mercutios, der voller Einfälle ist und noch im Tode seine Freunde unterhält. Eine Tragödie voller Humor und Witz in allen Spielarten, vom Scherz bis zum Zynismus und der Ironie – aus der Komödie tritt um so gewaltiger der Ernst hervor. „Romeo und Julia“ wurde in Ingolstadt bisher nur auf der Freilichtbühne im Turm Baur gezeigt (1994) und kommt nun zum ersten Mal ins Große Haus!mit: Rolf Germeroth (Escalus, Fürst von Verona / Apotheker in Mantua), Tobias Licht (Mercutio, Verwandter des Fürsten von Verona), Olaf Danner (Paris, ein junger Graf), Daniel Breitfelder (Romeo, Montagues Sohn), Toni Schatz (Benvolio, Neffe von Montague), Norman Sonnleitner (Abraham, Dienre im Haus der Montagues), Sascha Römisch (Capulet), Karen Schweim (Lady Capulet), Kaja Schmidt-Tychsen (Julia, Tochter der Capulets), Aurel Bereuter (Tybalt, Neffe der Lady Capulet), Adelheid Bräu (Amme), Moritz Katzmair (Peter, Diener im Haus der Capulets), Maximilian Schön (Simson, Diener im Haus der Capulets), Norbert Aberle (Bruder Lorenzo, ein Franziskaner)
- Regie:
- Martin Schulze
- Bühne:
- Frank-Tilmann Otto
- Kostüme:
- Frank-Tilmann Otto
- Musikalische Leitung:
- "slut"
- Choreografie:
- Robert Schnöll
Premiere am
Großes Haus