Tod eines Handlungsreisenden
Schauspiel von Arthur Miller
Willy Loman ist seit über 40 Jahren Handelsvertreter. Immer für dieselbe Firma. Tag für Tag fährt er über Land und verkauft, verkauft, verkauft. Darüber ist er alt und mü-de geworden. Immer erfolgloser sind seine Reisen. Jedoch besessen von dem Glau-ben, unersetzlich zu sein, predigt er sich selbst und seiner Familie einen bedingungs-losen Optimismus. Aber der neue Firmenchef will ihn nicht mehr. Willy Loman wird von der Gehaltsliste gestrichen, was er seiner Frau verschweigt. Bald fehlt das Geld. Die nächste Rate fürs Haus ist nicht mehr zu bezahlen. Der Handlungsreisende ist an einem Endpunkt angekommen. ’Ein Mensch ist doch kein Abfall’, beklagt er sich. Aber dann hat Willy Loman einen Einfall. Das Geschäft, das wirklich Aussicht auf Erfolg hat, ist das mit seinem eigenen Tod. Schließlich hat er doch eine Lebensversi-cherung ... Der Handlungsreisende Willy Loman ist dem amerikanischen Traum vom Glück durch materiellen Wohlstand ein Leben lang hinterher gelaufen, nun ist dieser Traum zerplatzt. Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ erzählt vom Scheitern an einem in-humanen Wirtschaftssystem sowie an einer persönlichen Lebenslüge. Heute steht das Stück auch für das Scheitern einer Gesellschaftsordnung. Die Orientierungslo-sigkeit einer ganzen Kultur, die ihres Glaubens an den ewigen Fortschritt beraubt ist und der es verwehrt bleibt, an Traditionen und Lebensmodelle früherer Zeiten anzu-knüpfen, spiegelt sich im Schicksal Lomans und seiner Familie. Die Absurdität des Selbstmords von Willy Loman, der ein einziges Mal zu sich selbst findet, indem er sich auslöscht, ist zu verstehen als Appell, sinnvolle Wertordnungen und humane Lebensformen zu entwickeln. Arthur Miller, geboren 1915 in New York, verbrachte seine Kindheit in Brooklyn und Harlem und studierte Publizistik, englische Sprache und Literatur. Der große Börsen-krach und die anschließende Weltwirtschaftskrise, deren soziale Auswirkungen er in den 30er Jahren u.a. als Hafen- und Landarbeiter direkt zu spüren bekam, sind Schlüsselerlebnisse für sein Leben und Schreiben. Die Verarbeitung des Themas in „Death of a Salesman“ brachte ihm 1949 den Pulitzer-Preis und nachfolgenden Welt-ruhm ein. 1986 verfilmte Volker Schlöndorff den „Tod eines Handlungsreisenden“ mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle.mit: Matthias Winde (Willy Loman), Gesine Lübcke (Linda), Gunter Heun (Biff), Gregor Trakis (Happy), Olaf Danner (Bernard), Peter Greif (Charley), Sascha Römisch (Onkel Ben), Johannes Langer (Howard Wagner), Karlheinz Habelt (Stanley), Claudia Steiger (Miss Francis / Miss Forsythe), Simone Oswald (Miss Tanner / Letta)
- Regie:
- Dominik von Gunten
- Bühne:
- Patrick Bannwart
- Kostüme:
- Falko Herold
Premiere am
Großes Haus