Liliom
Volksstück von Franz Molnár
Liliom arbeitet auf dem Jahrmarkt als Ausrufer beim Karussell der Frau Muskat. Er ist der Schwarm aller jungen Mädchen und reiferen Frauen. Ihm hat es das Dienstmädchen Julie angetan und als er dies auch zeigt, wird er von der eifersüchtigen Frau Muskat entlassen. Auch Julie verliert ihre Stelle und die beiden ziehen zur Schnellfotografin Hollunder. Liliom ist arbeitsscheu, lehnt es aus Stolz auch ab, zur Frau Muskat zurückzukehren. Er liebt Julie und er schlägt Julie. Als sie schwanger wird, braucht Liliom dringend und schnell Geld. Sein Freund Ficsur überredet ihn zu einem Raubüberfall. Als der Überfall scheitert, kann Ficsur entkommen. Liliom ersticht sich, um der Verhaftung zu entgehen. Im Himmel wird Liliom zu 16 Jahren Fegefeuer verurteilt. Danach darf er für einen Tag auf die Erde, um Julie und seine Tochter Luise zu sehen und um an ihnen eine gute Tat zu vollbringen. Die beiden erkennen ihn nicht. Er gibt sich als Freund von Liliom aus, schildert Luise den nie gekannten Vater als Taugenichts. Sie glaubt ihm nicht und will auch den Stern nicht annehmen, den er für sie am Himmel gestohlen hat. Liliom reagiert erneut unbeherrscht: Er schlägt seine Tochter. Doch Luise spürt den Schlag nicht, genauso wenig wie ihre Mutter früher die Schläge ihres Mannes gespürt hat. Liliom muss zurück ins Jenseits. Franz Molnár ist der bekannteste ungarische Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Mit sicherem Gespür für bühnenwirksame Effekte, schrieb er international vielgespielte Gesellschaftskomödien. Seinen Nachruhm verdankt Molnár aber vor allem dem volksstückartigen Drama „Liliom“, das 1908 seine Uraufführung erlebte. Der Bühnenerfolg des Stückes begann jedoch erst fünf Jahre später mit der österreichischen Erstaufführung, die auf der Übertragung ins Wienerische durch Alfred Polgar beruhte. Der berühmteste deutsche Liliom war Hans Albers der in über tausend Vorstellungen den Raufbold mit dem Kinderherzen lebendig werden ließ. Franz Molnár starb vor 50 Jahren in New York. Premiere ist am 30. November 2002.mit: Manuela Brugger (Frau Muskat), Heimo Essl (Ficsur), Peter Greif (Linzmann/Dr. Reich), Karlheinz Habelt (Frau Hollunder), Johannes Langer (Abgetragener), Gesine Lübcke (Stadthauptmann/Konzipist), Chris Nonnast (Julie), Martin Resch (2. Polizist), Sascha Römisch (Liliom), Martin Wangler (Wolf Beifeld), Thomas Weber (Berkovics/1. Polizist)
- Bühne:
- Konrad Kulke
- Kostüme:
- Dorothea Mahr
- Musikalische Leitung:
- Gundolf Nandico
- Regie:
- Pierre Walter Politz
Premiere am
Großes Haus