Hamlet
Tragödie von William Shakespeare
„Hamlet ist die Mona Lisa der Literatur“ hat Paul Valéry treffend formuliert. Seit über vierhundert Jahren treibt dieses Stück die Theaterleute und die Zuschauer um. Die Deutungen scheinen ungezählt, immer neue Ansätze für die szenische und darstellerische Phantasie werden gefunden. Der berühmte Jan Kott schrieb: „Hamlet ist ein Schwamm. Wenn man ihn nicht stilisiert oder antiquiert spielt, saugt er sogleich die ganze Gegenwart in sich auf. Es ist das eigenartigste aller Stücke, die je geschrieben wurden, eben wegen seiner Porosität, wegen seiner offenen Stellen.“ Prinz Hamlet ist von Wittenberg an den Königshof zurückgekehrt. Sein Vater ist tot. Gleich nach der Beerdigung hat seine Mutter Claudius, den Bruder von Hamlets Vater, geheiratet. Als Geist tritt der tote Vater vor seinen Sohn und erteilt ihm den Auftrag, seinen Tod zu rächen, denn er sei ermordet worden. Die schnelle Heirat hat Claudius Aufstieg zum Herrscher in Dänemark bewirkt, vermutet Hamlet. Er muss den Mörder überführen. Eine Schauspielergruppe gibt ihm Gelegenheit, dem König eine Falle zu stellen. Er lässt ein Stück aufführen, in dem ein König ermordet wird und der Mörder die Königin heiratet. Erregt bricht Claudius vorzeitig die Vorstellung ab und ist für Hamlet damit überführt. Und doch tötet er den König nicht, als sich Gelegenheit bietet. Als er endlich handelt, trifft es den Falschen. Nun muss der Prinz schnell außer Landes. Zurück in Dänemark wird er Zeuge der Beerdigung Ophelias, seiner ehemaligen Geliebten, die wahnsinnig geworden, im Fluss ertrunken ist. Er war nicht überzeugt von ihrer Liebe, sie nicht von seiner, auch hier regierte Misstrauen. Ihr Bruder Laertes will Rache nehmen. Am Ende sind Hamlet und Laertes, König und Königin, tot, vergiftet und erstochen. „Wir kennen Hamlet, wie wir unser eigenes Gesicht kennen, das wir so oft im Spiegel erblicken und uns doch weniger bekannt ist, als man glauben sollte; denn begegnete uns jemand auf der Strasse, der ganz so aussähe wie wir selber, so würden wir das befremdlich wohlbekannte Antlitz nur instinktmäßig und mit geheimen Schreck anglotzen, ohne jedoch zu merken, dass es unsere eigenen Gesichtszüge sind, die wir eben erblickten.“ (Heinrich Heine)mit: Aurel Bereuter (Laertes; Schauspieler (Lucianus)), Christian Bormann (Mitglied der Schauspieltruppe; Edelmann), Ingrid Cannonier (Gertrud), Heimo Essl (Hamlet), Peter Greif (Bernardo; Mitglied der Schauspieltruppe; Priester), Karlheinz Habelt (Marcellus; Mitglied der Schauspieltruppe; Totengräber), Gesine Lübcke (Schauspielerin (Königin)), Martin Prior (Der Geist; Schauspieler (König)), Sascha Römisch (Claudius), Bettina Schmidt (Ophelia), Michael Seyfried (Horatio), Enrico Spohn (Güldenstern), Martin Wangler (Rosenkranz)
- Bühne:
- Günter Hellweg
- Kostüme:
- Cornelia Kraske
- Musikalische Leitung:
- Gundolf Nandico
- Regie:
- Peter Rein
- Choreografie:
- Robert Schnöll
Premiere am
Großes Haus