Amsterdam
von Maya Arad Yasur
Deutsch von Matthias Naumann
Plötzlich klopft es an der Tür. Verwundert steht die junge israelische Geigerin in ihrer Wohnung. In Amsterdam klopft man nicht an die Tür. Ein Brief wird drunter durchgeschoben. Es ist eine Gasrechnung aus dem Jahre 1944 über 1.700 Euro. Wer soll das denn bezahlen und was hat der Nachbar von oben damit zu tun? Das Gas wird abgeschaltet und beginnend mit dem Klopfen des Postboten sucht die Musikerin nach Antworten. Ihre Recherchen führen sie tief in die historischen Ereignisse, die sich in ihrem Wohnhaus während der Zeit der Shoa zugetragen haben. Die vermeintlich offene multikulturell geprägte Gesellschaft Amsterdams erscheint im Zuge ihrer Nachforschungen zunehmend feindselig und fremd. Die preisgekrönte israelische Dramatikerin Maya Arad Yasur schrieb mit »›Amsterdam‹« einen originellen, kühnen Thriller, in dem die dunkelste Vergangenheit Europas ihren Arm in die Gegenwart ausstreckt. Eine Partitur aus Stimmen rekonstruiert und spekuliert darüber, was wirklich passiert sein könnte.
» ›Amsterdam‹ ist ein kluges Stück, das jenseits von einem gut erzählten Narrativ die Frage nach den Strukturen, Wirkungsmechanismen und Folgen von Rassismus behandelt. Tatsächlich wissen Menschen ohne Rassismuserfahrungen viel zu wenig darüber. Eine theatrale Annäherung an dieses komplexe Themenfeld kann eine Chance sein, unsere Perspektive darauf zu verändern und zu erweitern «, sagt Regisseurin Mona Sabaschus über das Stück.
mit: Philip Lemke, Peter Rahmani, Theresa Weihmayr
- Regie:
- Mona Sabaschus
- Musikalische Leitung:
- Jakob Dinkelacker
- Bühne:
- Karolina Wyderka
- Kostüme:
- Janin Lang
- Dramaturgie:
- Sarah Schnoor
- Regieassistenz:
- Stefan Eberle
- Künstlerisch-technische Produktionsleitung:
- Manuela Weilguni
- Theatervermittlung:
- Bernadette Wildegger
- Inspizienz:
- Susanne Wimmer
- Soufflage:
- Constance Chabot-Jahn