Dreier steht Kopf
Carsten Brandau
Ein Stück Theater für ALLE • ab 4 Jahren
Die Welt ist in Ordnung: Einer ist natürlich immer der Erste und Zweier immer der Zweite. Beide sind zufrieden. Doch nun platzt Dreier hinein und die Welt droht zu kippen. Denn Dreier will sich nicht damit abfinden, als ewiger Dritter nicht mitspielen zu dürfen. Also pfeift er auf die Reihenfolge der Zahlen und stellt sie in Frage: »Ihr sagt immer nur, der Wievielte ihr seid – aber der wievielte WAS seid ihr denn? Wer seid ihr eigentlich?!«
›Dreier steht Kopf‹ ist ein Stück über die Ordnung der Welt, die mit Mut und Phantasie immer wieder auf den Kopf gestellt werden kann und muss. Es ist ein philosophischer Diskurs über die Fragwürdigkeit ewiger Regeln. Es geht um Dazugehören und Ausgrenzen und darum, wer das Sagen hat - die numerische Reihenfolge bestimmt die soziale Rangfolge. Brandaus Figuren befragen diese scheinbar unumstößlichen Regeln der Ordnung. Eine präzise rhythmisierte Sprache und dadaistisch anmutende Absurdität machen diesen Text zu einem besonderen kleinen Stück Theater.
mit: Olivia Wendt (Einer), Michael Amelung (Zweier), Benjamin Dami (Herr Dreier)
- Regie:
- Julia Mayr
- Ausstattung:
- Dietlind Konold
- Musikalische Leitung:
- Tobias Hofmann
- Dramaturgie/Theatervermittlung:
- Teresa Gburek
- Regieassistenz/Inspizienz/Soufflage:
- Tamia Hainzinger
- Regieassistenz/Inspizienz/Soufflage:
- Johanna Landsberg
- Ausstattungsassistenz:
- Franziska Schweiger
Premiere am
Werkstatt/Junges Theater
Das »kleine[ ], feine[ ] Stück« hat am Samstag eine »viel belachte und beklatschte Premiere« gefeiert. Dreier steht Kopf überzeugt Groß und Klein: »Es gibt viel zu schauen und viel zu lachen: Regisseurin Julia Mayr inszeniert ganz nah an realen kindlichen Welten. […] Tür auf, Tür zu, Kopf raus, Kopf rein, Kistengeklapper, Verfolgungsjagden und Gepurzel, der Weißwurstsenf zum Regenwurm – das kindliche Publikum liebt das. Und hier ist es originell dosiert, in reizvoller Bildästhetik […] und in raffinierten Bewegungschoreografien präzise gearbeitet«. Als »entzückend« beschreibt die Rezensentin »die farbenprächtige Ausstattung von Dietlind Konold für die clownesken Figuren, die Einer, Zweier, Dreier heißen […]«. Auch die Leistung des Schauspieler-Trios erhält positive Resonanz: »Zutiefst kindlich sind sie alle […], das zeigen Olivia Wendt, Michael Amelung und Benjamin Dami so vortrefflich wie gewitzt.«
Mit dem »köstlichen Zahlen-Klamauk« hat Julia Mayr eine »entzückend[e]« Inszenierung über die »Zahlenphilosophie und das dahinter steckende, alles dominierende Ordnungsprinzip« auf die Bühne des Jungen Theaters gebracht. Mit »fantasievollen Kostümen« von Ausstatterin Dietlind Konold begeistert das »klug konzipierte, eigentlich intellektuell anspruchsvolle Stücklein« den Rezensenten. Und auch die Schauspieler überzeugen als »Komiker-Trio [mit] grandioser Spielfreude«: Olivia Wendt sei »schlichtweg hinreißend, Michael Amelung (…) und Benjamin Dami (…) stehen ihr an Witz und Akrobatik kaum nach. Alle drei turnen, purzeln, rennen und schneiden Grimassen, was das Zeug hält«. So lautet das Fazit in der Neuburger Rundschau: »Alles in allem also letztlich absurdes Theater im wahrsten Sinne des Wortes und gleichzeitig tatsächlich kindgemäß. Ein feines Stück, unbedingt sehenswert. Der Applaus nach der Premiere war bei Jung und Alt überschwänglich«.
Regisseurin Julia Mayr inszeniert den »preisgekrönten, klugen und witzigen Text ›Dreier steht Kopf‹ von Carsten Brandau mit hinreißend spielerischem Witz (…), sodass sich alle abstrakte Sprachlogik in sinnlich choreographierten Minisituationen kindgerecht und lebensnah wiederspiegelt«. Die »liebevollen bayerischen Anklänge« im Bühnenbild und in der außergewöhnlichen Klanggestaltung mit Tubaspiel und Vogelgezwitscher eignen sich laut Kulturkanal »ganz wunderbar zur Veranschaulichung dieses fröhlichen Rivalitätenspiels«. Als »ziemlich kuriose, schräge Vögel« erscheinen mit ihren »wild nach oben stehende[n] rote[n] Haartollen« die Charaktere, deren Texten die Darsteller Olivia Wendt, Michael Amelung und Benjamin Dami auf »hinreißend[e]« Weise »immer neue Rangordnungs-Untertexte abgewinnen. Und zum Schluss gibt es doch noch eine andere Lösung zwischen Ranking und Anarchie: ein gleichberechtigtes Miteinander«.