Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
von Joël Pommerat
Die Spielzeiteröffnung im Kleinen Haus wartet auf mit einer Szenenfolge, die die Themen Liebe und Beziehung beleuchtet. Was bedeutet Liebe in einer Zeit, in der wir alle unabhängig leben und uns verwirklichen wollen? Was, wenn der Honeymoon dem Alltagstrott weicht? In 19 verschiedenen Geschichten beleuchtet Joël Pommerat alle Facetten der Liebe und ihre Ungereimtheiten.
Eine Braut erfährt in letzter Sekunde ungeheuerliche Neuigkeiten über ihren Bräutigam. Ein Paar bekommt unheimlichen Besuch aus der Vergangenheit. Ein Mann besucht seine an Alzheimer erkrankte Frau und sucht nach der Fortsetzung ihrer Liebe.
„Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ ist ein himmelhoch jauchzend zu Tode betrübtes Stück, in welchem sich kleine wie große Dramen abspielen. Dramen der Enttäuschung, der Trennung, der Sehnsucht und vor allem: Der großen Missverständnisse.
Der französische Dramatiker Joël Pommerat ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Theaterautoren. Inspiriert von Schnitzlers „Reigen“, hat er ein Stück geschrieben, in dem 27 Frauen und 24 Männer in todtraurigen sowie zum Schreien komische Szenen versuchen, mit der Liebe in Zeiten der absoluten Unabhängigkeit und unendlicher Wahlmöglichkeit umzugehen. Schonungslos hält Pommerat dem Publikum einen Spiegel vor und lässt ein sehr realistisches Bild der „modernen“ Beziehungen, welches uns verbindet und uns zugleich entfremdet, entstehen.
mit: Ingrid Cannonier, Yael Ehrenkönig, Mira Fajfer, Victoria Voss, Olaf Danner, Ralf Lichtenberg, Béla Milan Uhrlau, Matthias Zajgier
- Regie:
- Brit Bartkowiak
- Kostüme:
- Carolin Schogs
- Musikalische Leitung:
- Joe Masi
- Regieassistenz:
- Mona Sabaschus
Premiere am
Kleines Haus
Anerkennend schreibt der Donaukurier: »Für Brit Bartkowiak, die schon mit ›In meinem Alter rauche ich immer noch heimlich‹ stürmisch gefeiert wurde, gab es großen Jubel für ihre neue Arbeit.« (...) »Brit Bartkowiak weiß mit großem Erfindungsreichtum diesen irrlichternden Reigen von Sehnsucht, Begehren, Verbundenheit, Kränkung und dem Abhandenkommen der Liebe zu inszenieren« und lobt die Schauspieler: »Dafür braucht sie ein wandelbares Ensemble. Und das hat sie. Jeder der acht wechselt mit Leichtigkeit und Spielfreude die Figuren. (…) Mit Furor und Klugheit, abgründigem Witz und mysteriösem Schmerz.(…) und immer neuen Kostümkreationen (Carolin Schogs).« (…)
»Den größten Beifall bekommen am Schluss (…) Ingrid Cannonier, die nicht nur als demente Frau anrührt, sondern als betrunkene Brautmutter zu komödiantischer Höchstform aufläuft, Mira Fajfer für ihre so rätsel- wie geisterhaft abgekämpften Geschöpfe und Béla Milan Uhrlau, der sich so herrlich an der Ambivalenz seiner Figuren abarbeitet. Aber eigentlich glänzt hier jeder. (…) und Brit Barkowiak bereitet ihrem Ensemble dafür eine wunderbare Bühne. (…) Brit Bartkowiak spielt mit Erwartungshaltungen und bricht sie, mischt Albernheiten mit Tiefe, Absurditäten mit Existenziellem (…) das ist Herzschlagtheater, das lange nachhallt.«
Über Brit Bartkowiaks Umsetzung des Stückes „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ des französischen Dramatikers Joël Pommerat ist die Augsburger Allgemeine vollen Lobes und schreibt über eine »furiose Inszenierung« und »großartige Schauspieler in unterschiedlichsten Rollen« (…)
»[alle Facetten der Liebe] bringen Regie, Schauspieler und das restliche Team (…) grandios auf die Bühne. Und so gibt es am Ende dieser Premiere einen langen verdienten Applaus.«