Die Rote Zora
nach Kurt Held
in einer Fassung von Hannah Biedermann • ab 10 Jahren
Rebellisch, stolz und selbstbewusst ist sie, die rote Zora, freiheitsliebend und wild. Als Anführerin haust sie mit ihrer Bande in einer verlassenen Burg oberhalb der Stadt. Die Gruppe von Jugendlichen, elternlos und auf sich selbst gestellt, lebt dort scheinbar glücklich, frei und selbstbestimmt in den Tag hinein, aber eigentlich fehlt es ihnen doch an Vielem: mit Diebstählen und kleinen Gaunereien versorgen sie sich gerade mal mit dem Notwendigsten. Gemeinsam schlagen sie sich durchs Leben und halten auch in Hunger und Not fest zusammen. So sind sie zwar arm, aber frei von alltäglichen Zwängen, wild und anarchisch ist ihre Lebensform, ihr einziges Gebot: die Solidarität untereinander. Eine Utopie? Nichts kann ihre Kameradschaft erschüttern – bis die Bürger des Küstenstädtchens sich dazu entschließen, dem wilden Treiben ein Ende zu setzen und Zora und ihre Bande hinter Gitter zu bringen.
Seit seinem Erscheinen im Jahr 1941 ist Kurt Helds trauriger, wilder und einfach nur wunderschöner Roman »Die Rote Zora und ihre Bande« ein Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Er schildert die Nöte obdachloser Kinder und ist zugleich ein Plädoyer für die Freundschaft und Freiheit. »Die Rote Zora« ist eine leidenschaftliche Abenteuergeschichte über ein starkes Mädchen.
mit: Paula Gendrisch, Michael Amelung, Benjamin Dami, Benjamin Kneser
- Regie:
- Hannah Biedermann
- Ausstattung:
- Mascha Mihoa Bischoff
- Musik:
- Matthias Meyer
- Dramaturgie/Theatervermittlung:
- Teresa Gburek
- Regieassistenz/Inspizienz/Soufflage:
- Linda Göllner
Premiere am
Werkstatt/Junges Theater
Ausschließlich lobende Worte findet der Donaukurier über Hannah Biedermanns ›Theaterereignis‹ ›Die Rote Zora‹, die vergangenen Samstag Premiere auf der Werkstattbühne des Jungen Theaters feierte: »Hannah Biedermann hat aus Kurt Helds Jugendbuch (…) eine so kluge wie radikal gekürzte Theaterfassung erstellt.«
Und berichtet begeistert von Biedermanns »Clou« in ihrer Version: Während es in Helds Vorlage zu einem Happy End kommt, »lässt Hanna Biedermann alles offen. Wie müsste es weitergehen? (…) eine Aufforderung zum Weiterdenken.«
»Was für eine Bühne!« lobt der Donaukurier weiter: »Mascha Mihoa Bischof hat eine Art Installation aus geschätzt 300 Getränkekisten in die Werkstatt gebaut«
Besonders hebt der Donaukurier die Leistung der »gerade mal vier Schauspieler« hervor, die »zwischen Erzähl- und Dialogpassagen in unzählige Rollen schlüpfen« Und beschreibt begeistert, wie die Darsteller die Geschichte »(…) temperamentvoll, mit unglaublicher Spiellust und mit überbordenden Bildern in der Werkstatt des Stadttheaters lebendig werden ließen. (…) Was für ein Kraftakt für Paula Gendrisch, Michael Amelung, Benjamin Kneser und Benjamin Dami!« Wie sie die »rasend schnellen Umzüge bewältigen (trotz der Tücken der Kostüme und Perücken)« ist einfach »hinreißend«. »Beeindruckend das Maskenspiel (…) Actionreich die wildeTragerl-Hatz. Herzergreifend die Unbehaustheit der Kinder. (…) mit Witz und Fantasie (…) sehr spielerisch, (…) mit kecker Leichtigkeit und flirrender Fabulierlust« sind ebenso »die Soundmaschine, das chronologische Sprechen, die anmutig choreografierten Szenen.« gemacht. »Auch mit großer Musikalität (Matthias Mayer).«
Für Hannah Biedermanns »kindgerecht[e] aber nie oberflächlich[e] Inszenierung« gibt es »nach gut 70 Minuten (…) großen Applaus« »›Die Rote Zora‹ ist ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Ausgrenzung und für Solidarität.« der Donaukurier kommt zu dem Schluss: »Unbedingt sehenswert!«
Über Hannah Biedermanns Interpretation der ›Roten Zora‹, die [Hannah Biedermann] » (…) soeben in der Februar-Ausgabe der Fachzeitschrift ›Die Deutsche Bühne‹ lobend porträtiert wurde« berichtet die Neuburger Rundschau anerkennend: »Belebend und interessant ist der rasche Wechsel der Rollen in Kostümen und Masken. Matthias Meyers Elektonik-Musik setzt stimmungsvolle Akzente.«
Dabei wird gerade die Schauspielerische Leistung hervorgehoben: »(…) sie [Paula Gendrisch] sowie Michael Amelung, Benjamin Dami und Benjamin Kneser agieren höchst engagiert und sehr witzig. (…) Bei der Premiere gab es starken Applaus.«
Über die Premiere der »Roten Zora« schreibt der Kulturkanal begeistert, »Regisseurin Hannah Biedermann hat die Geschichte (…) munter, actionreich und fröhlich (…) erzählt«: »Da wird aus Freude getanzt« und »die Getränkekisten [Ausstattung Mascha Mihoa Bischoff] (…) witzig zu Gefängnis- und Turmmauern aufgerichtet«.
Anerkennung erhalten vor allem die »4 Darsteller, [welche] durch rasche Kostümwechsel einen ganzen Bandenkrieg zwischen den Anhängern der Roten Zora und den Gymnasiasten in ihren Tennisklamotten bestreiten oder (…) die bösen Erwachsenen mit Masken und im Stil der Commedia del Arte darstellen.« Genauso überzeugten die Schauspieler bei Tierimitationen und der musikalischen Untermalung »mit einem Keyboard, Stimm-Einspielungen und alle[n] möglichen Sounds«. Die Geschichte um »Die Rote Zora«, ihre Bande und ihren Lebensstil wurde zu einer »modernen Bühnenfassung« – »Für Kinder ab 10 ist diese Lehrstunde über die Basics sozialer Gerechtigkeit durchaus ein Denkanstoß, die Mechanismen und den Wertekanon der Konsum- und Wohlstandsgesellschaft zu durchdenken«. Der Kulturkanal ist sich sicher: »Ein politisches Lehrstück mit vollem Einsatz an Schauspieler-Animation!«