KRIEG. Stell dir vor, er wäre hier
Janne Teller • aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler
ab 14 Jahren
»Wenn bei uns Krieg wäre. Wohin würdest du gehen? Wenn durch die Bomben der größte Teil des Landes, der größte Teil der Stadt in Ruinen läge? Wenn das Haus, in dem du mit deiner Familie lebst, Löcher in den Wänden hätte? Wenn alle Fensterscheiben zerbrächen, das Dach weggerissen wäre?«
Stell dir vor, wir hätten Krieg. Heute, jetzt, hier. Das Deutschland, das du kennst, existiert nicht mehr. Der einzige Ausweg: Flucht. Du wirst dich nie wieder irgendwo fühlen, wie zu Hause. Du wirst immer ein Fremder sein. Stell dir all dies vor und sag dann, wie es sich anfühlt. Ein Gedankenexperiment, eine einfache Frage, die unsere alltägliche Wirklichkeit auf den Kopf stellt: Janne Tellers Essay beschreibt den wirtschaftlich-sozialen Zusammenbruch der Europäischen Union und das Aufflammen eines neuen Faschismus als Auslöser für einen Kriegsausbruch auf europäischem Boden und schickt uns auf eine fiktive Flucht ins sichere Ägypten. Der Perspektivwechsel erlaubt, Dinge nachzuvollziehen, die sonst in den Nachrichten reine Statistik bleiben. Die Inszenierung vermittelt eine unmittelbare Sicht auf Kriegsgeschehen, auf die Themen Krieg, Heimat, Flucht und Asyl und schafft, ohne zu bebildern, Assoziations- und Gedankenspielraum.
Janne Teller über ihr Essay: »Ich hoffe, dass dieser Text unpolitisch gelesen wird als eine Einladung an das Vorstellungsvermögen. Eine Einladung, das Leben der Anderen nachzuvollziehen, ein Schicksal, das hoffentlich nie unser eigenes sein wird.«
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mit: Paula Gendrisch (Mit:), Olivia Wendt, Benjamin Kneser, Olivia Wendt (Musikalische Einstudierung)
- Regie und Musik:
- Markolf Naujoks
- Ausstattung und Video:
- Marina Stefan
- Illustration und Video:
- Theda Schoppe
- Dramaturgie:
- Teresa Gburek
- Regieassistenz/Inspizienz/Soufflage:
- Linda Göllner
Premiere am
Werkstatt/Junges Theater
Über Markolf Naujoks Inszenierung des Essays der dänischen Schriftstellerin Janne Teller ›KRIEG. Stell Dir vor, er wäre hier.‹ berichtet der Donaukurier anerkennend: »Das ist assoziationsreich und spannend und poetisch gemacht und entwickelt zusammen mit der Musik, die romantisch drängt (…)einen Sog, dem man sich gar nicht entziehen kann.« Und weiter heißt es über die Inszenierung, die »dann am stärksten« ist, »wenn der Text klingen darf – in seiner Klarheit. Mit all seinen Pausen zum Nachdenken. (…) Naujoks hat ein fabelhaftes Schauspielensemble, das äußerst musikalisch ist (…) und mit Fagott, Klavier, Geige und Gesang gleichermaßen zu betören versteht wie durch intensives Spiel. Dafür gibt es (…) Bravorufe und langen Applaus. ›Krieg‹ ist ein dringliches Plädoyer für Humanität. «
Die Augsburger Allgemeine lobt die wirkungsvollen »(…) Lichteffekte und Videoeinspielungen von Marina Stefan und Theda Schoppe, besonders aber das treffliche Schauspieler-Trio Paula Gendrisch, Olivia Wendt und Benjamin Kneser, das seine musikalischen Talente gesanglich wie instrumental einzubringen weiß.« >KRIEG. Stell dir vor, er wäre hier< »animiert mit einem Gedankenexperiment« (…) »enthält aber auch für diese medial gewiss abgehärtete Altersgruppe [Jugendliche ab 14 Jahren] eindringliche Passagen, besonders, wenn in den Dialogen nach dem Schicksal von Familienmitgliedern, liebsten Mitmenschen gefragt wird – (…) Dies sind die stärksten Momente der Inszenierung von Markolf Naujoks (…)«.
Über Markolf Naujoks Inszenierung ›Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier.‹, findet der Kulturkanal lobende Worte: »[Markolf Naujoks] zwingt uns den Perspektivenwechsel nicht auf, sondern geleitet uns sanft und daher umso wirkungsvoller ist das Gedankenexperiment. (…) Mit Geige, Klavier, Fagott und Songs erzeugen die drei Darsteller selbst den Sound und tauchen immer intensiver in das Flüchtlingsschicksal.« Der Kulturkanal resümiert »Betroffenheit und großer Applaus für diese großartige Umsetzung eines Essays auf der Theaterbühne.« und appelliert an seine Hörer: »Stell dir vor, Theater kann dir helfen, dich in die Situation von anderen zu versetzen – und geh in ›Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier.‹«