Draußen vor der Tür
Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will
von Wolfgang Borchert
Zurück, ins Offene. – Ein Mann, Beckmann, kommt nach Deutschland. Er ist körperlich und psychisch verletzt. Er hat die Schlacht um Stalingrad überlebt, war drei Jahre in Gefangenschaft und er humpelt mit kaputter Kniescheibe zurück nach Hause, nach Hamburg. Doch dort hat niemand auf ihn gewartet. Die Tür schlägt ihm vor der Nase zu, er bleibt im Offenen. Er schleppt sich zur Elbe und versucht sich zu töten. Aber der Fluss will ihn auch nicht. Am Ende der Nacht schleppt er sich zur Wohnung seiner Eltern. Doch an der Türe findet er ein fremdes Namensschild. Vater und Mutter haben sich getötet, weil sie als überzeugte Nazis mit der neuen Zeit nicht zurecht kamen. Beckmann ist alleine, und Beckmann fragt Gott, wer denn auf die Idee gekommen sei, ihn einen »lieben Gott« zu nennen.
Wolfgang Borchert schrieb dieses Stück innerhalb von acht Tagen. Am 21. November 1947 fand die Uraufführung an den Hamburger Kammerspielen statt. Der Autor war einen Tag vorher gestorben, erst 26-jährig. Er selbst hatte dem Drama den Untertitel gegeben »Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will«. Doch da hat er sich getäuscht. Viele junge Menschen seiner Generation haben sich in Beckmann selbst gefunden. Borcherts Stück wurde als Aufschrei einer zuvor schweigenden jungen Generation gewertet. Als Text, als Drama, als Hörspiel trat dieses Stück einen Siegeszug an und machte den bis dahin unbekannten Borchert berühmt. »Draußen vor der Tür« gilt noch immer als das bedeutendste deutsche Nachkriegsdrama.
Der Regisseur Jochen Schölch sagt zur Auswahl dieses Stückes:
»In einer Zeit, in der Deutschland sich entschließt wieder in Kriege zu ziehen, sollte man auch diese Stücke spielen, die zeigen, was der Krieg mit Menschen macht.«
mit: Matthias Zajgier (Beckmann, einer von denen), Teresa Trauth (ein Mädchen, dessen Mann auf einem Bein nach Hause kam), Olaf Danner (ihr Mann, der tausend Nächte von ihr träumte), Ulrich Kielhorn (ein Oberst, der sehr lustig ist), Richard Putzinger (Kabarettdirektor, der mutig sein möchte, aber dann doch lieber feige ist), Victoria Voss (Frau Kramer, die weiter nichts ist als Frau Kramer, und das ist gerade so furchtbar), Karlheinz Habelt (der alte Mann, an den keiner mehr glaubt), Jan Gebauer (der Beerdigungsunternehmer mit dem Schluckauf), Anjo Czernich (der Andere, den jeder kennt), Victoria Voss (die Elbe), Olaf Danner (Prolog), Ulrich Kielhorn (Prolog)
- Regie:
- Jochen Schölch
- Bühne:
- Fabian Lüdicke
- Kostüm:
- Andrea Fisser
- Dramaturgie:
- Gabriele Rebholz
- Regieassistenz:
- Anna-Lena Henkel
- Soufflage:
- Ulrike Deschler
- Inspizienz:
- Heidi Groß
Premiere am
Großes Haus
»Jochen Schölch ist ein Regie-Monster. Der Chef des Münchner Metropol-Theaters inszeniert inzwischen regelmäßig am Stadttheater Ingolstadt und beschert dem Publikum dort überaus eindrucksvolle Inszenierungen mit wundersam einprägsamen Bildern, durchaus auch mal am Rande des Kitsches, durchaus auch mal streng moralisierend, aber stets zielsicher im Kern jeglichen Textes, diesem mit wenigen, unaufdringlichen Mitteln Raum,
Luft und Kraft gebend. So wie jetzt in Wolfgang Borcherts phasenweise hoch moralisierendem, kräftigem, wutanfallsgebeuteltem Kriegsheimkehrerdrama ›Draußen vor der Tür‹, das wirkt wie ein Faustschlag mitten in das Gesicht eines schon wieder zur patzigen Selbstzufriedenheit neigenden Nachkriegsdeutschland in den End-Vierzigern.
Borcherts Stück um den Ex-Soldaten Beckmann, der nach seiner Teilnahme an der Schlacht um Stalingrad und der Rückkehr aus dreijähriger russischer Kriegsgefangenschaft von der Gesellschaft regelrecht ausgespuckt wird, ist in mehrerlei Hinsicht überaus aktuell. Da geht es um eine Gesellschaft, die einen Schlussstrich des Vergessens ziehen will unter eine unliebsame, eigentlich sogar unfassbar entsetzliche Vergangenheit, sich lieber wieder Goethe und Mozart zuwenden mag und alles, was Erinnerung an die üblen Zeiten bedeuten könnte, grantig beiseite schiebt. Des Unteroffiziers Beckmanns Wunsch, seinem Obersten die Verantwortung für gefallene Kameraden zurückzugeben, wird von dem als absurder Witz behandelt. Verantwortung für das Vergangene wird von niemandem übernommen. Und alle tun so, als seien Krieg und Massenmord Teil einer anderen Wirklichkeit, die sie nicht betrifft. Dazu kommt das Thema traumatisierte Kriegsheimkehrer, heute, da Deutschland seine Kriege zu exportieren pflegt, erneut aktuell. Beckmann ist innerlich und äußerlich verwundet, teilt die Erfahrungen und Blessuren seines Autors Borchert, den die Wehrmacht an die Ostfront verpflanzt hat und der 26-jährig, am 20. November 1947, einen Tag vor der Uraufführung seines Stücks, gestorben ist. Schölch macht aus dem bissigen Traktat eine zeitlose Klage über die Opfer des Krieges, ruhig, kontemplativ, eher statisch als dramatisch, fast wie ein Mysterienspiel aus dem Rückenmark der Gegenwart. Mit der ihm eigenen Stärke, mit reduzierten Mitteln große Bilder zu schaffen. Da klappert der Tod (fett fies rülpsend: Jan Gebauer) pantomimisch auf dem Knochenxylophon, da lockt das liebeshungrige Mädchen (herrlich sentimental: Teresa Trauth) den Mann, der beinahe in die Elbe gegangen wäre, mit Fischfutter, da schaukelt der feige Kabarettdirektor (Richard Putzinger) in rosa Tüll über der Szenerie. Schölch übersetzt an diesem atemberaubenden Theaterabend Absurdität in Abstraktion, das Bühnenbild (von Fabian Lüdicke) ist wahlweise Berliner Stelenfeld, Hochhauslandschaft oder kaputte Daseinsebene, die Menschen werden Puppen, weil sie sich immerwährend abschotten gegen die Not der anderen – auch das ein Link zur Gegenwart. Matthias Zajgier, einer der hoch talentierten Jüngeren aus dem beeindruckenden Ingolstädter Schauspielensemble, spielt Beckmann und dessen wachsende Verzweiflung intensiv und überzeugend, weil er wie die Regie reduziert, hellhörig agiert und nur im richtigen Moment kurz aus der Hülle kommt wie ein Nerv, der zuckt. Am Schluss bleibt alles wie immer. Keiner hat die richtige Antwort auf Geschichte. Aber es hilft, wenigstens die richtigen Fragen zu stellen.«
»(...) Liest man heute ›Draußen vor der Tür‹, das berühmteste deutsche Nachkriegsdrama, dann besteht die Leistung Wolfgang Borcherts weniger darin, das Leid und die Verlorenheit der heimkehrenden Soldaten in expressionistisch-gefärbter Sprache eindringlich gezeichnet zu haben, als vielmehr in der prophetischen Kraft des damals 25-Jährigen.
Borchert, der nur einen Tag vor der Hamburger Uraufführung am 20. November 1947 starb, beschreibt in seinem Ende 1946 entstandenen Stationendrama eine Gesellschaft, die von Verbrechen und Krieg nichts mehr hören und sehen will. Programmatisch steht hierfür der Ausbruch des Kabarettdirektors gegenüber dem äußerlich wie innerlich zerrissenen Kriegsheimkehrer Beckmann: ›Aber der Krieg ist doch lange vorbei! Wir haben doch längst wieder das dickste Zivilleben!‹ Borchert weist so früh wie kaum ein anderer Zeitgenosse auf die einsetzende Verdrängungsleistung der Deutschen hin, die man erst mit Währungsreform und Wirtschaftswunder assoziiert.
Warum so weit ausholen? Weil die ›Draußen vor der Tür‹-Inszenierung von Jochen Schölch zwei gegenläufige Schwerpunkte auf kluge Weise in Beziehung setzt. Zum einen blickt er vor dem Hintergrund unserer gegenwärtigen Erinnerungskultur auf Borcherts Drama. Zum anderen arbeitet er die zeitdiagnostischen Fähigkeiten des Schriftstellers heraus. Schölch blickt mit Borchert in die bundesrepublikanische Zukunft der Adenauer-und Erhard-Jahre.
Beckmann kehr aus russischer Gefangenschaft zurück, und bei Schölch und dem Bühnenbildner Fabian Lüdicke findet er sich in einem Stelenfeld wieder – eine Anspielung auf Peter Eisenmans Berliner Denkmal. Borchert kannte das gesamte Ausmaß des Holocausts nicht. Aber sein Drama, so deutet Schölch es an, ist heute nicht mehr ohne unser Wissen um die Vernichtung zu lesen und auszuführen. Beckmann kehrt aus russischer Gefangenschaft zurück, und bei Schölch und der Kostümbildnerin Andrea Fisser begegnet er Wirtschaftswundermenschen in Wirtschaftswunderkleidung. (…) Jochen Schölch hat ›Draußen vor der Tür‹ also nicht als regen- und ruinengraues Existenzialistendrama auf die Bühne gebracht. Außer dass der Intendant des Münchner Metropoltheaters dem Zuschauer so einiges zum Nachdenken gibt, gelingt ihm mit der Inszenierungsidee noch ein weiteres. Beckmann ist auch hier ganz klassisch ›das Gespenst aus dem Krieg‹. Sein Darsteller Matthias Zajgier tritt in zerrissenem Armeemantel auf; auch die Gasmaskenbrille fehlt nicht. Und so könnte der Kontrast nicht größer sein: Hier der Hinkende und zerlumpte Soldat, dort fröhlich-bunte bis zynische Verdrängungskünstler, Bewohner zweier Welten. Dazwischen zwei nicht ganz unbedeutende Nebenfiguren: Gott, den Karlheinz Habelt als ausgemergelte Verlorenheit in Person zu gestalten weiß. Sein Kontrapart: der überfressene Tod, gespielt von Jan Gebauer als rülpsender Fettwanst im schlecht sitzenden Anzug.
Schauspielerisch triumphiert an diesem Abend jedoch hauptsächlich einer: Matthias Zajgier. Man muss schon lange überlegen, wann zuletzt ein Ingolstädter Darsteller ein Stück so geprägt hat. Zajgier ist waidwundes Tier, das verloren zwischen den Stelen herumstolpert. Oder hilflos mit hängenden Armen vor sich hin stiert. Oder kurzzeitig herumbrüllt. Sein Beckmann: Ein traumatisiertes Pulverfass. Auch heute gibt es wieder Kriegsheimkehrer. Nur dass sie nicht mehr aus russischer Gefangenschaft kommen, sondern aus Afghanistan.«
»(…) Den bitterbösen, tieftraurigen, lyrischen wie realitätsnahen Text schrieb der NS-Gegner Wolfgang Borchert, der selbst an der Ostfront eingesetzt war, 1946 als Hörspiel, das ein Jahr darauf vom Norddeutschen Rundfunk gesendet wurde. 1947 starb der hochbegabte Autor im Alter von 26 Jahren, einen Tag vor der Theater-Uraufführung in Hamburg. Der Untertitel ›Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will‹ sollte sich als falsch erweisen. Das Drama wurde das meistgespielte Schauspiel der Nachkriegsjahre, war Schullektüre.
Jochen Schölch, Intendant des Metropoltheaters München, gelingt im Großen Haus des Theaters Ingolstadt eine bewegende Wiedergabe. Es sei neuerlich dringend notwendig zu zeigen, was der Krieg den Menschen antue, hat er als Intention seiner Regiearbeit benannt. Sie zeichnet sich durch eine sorgfältige, prägnante sprachliche Einstudierung aus. Verdienstvoll auch, dass jedwede platte Aktualisierung vermieden wird. Alles lebt und trauert mit Borcherts Sprache. Das Bühnenbild (Fabian Lüdicke) zeigt ein Feld von Quaderelementen in unterschiedlicher Größe, variabel beleuchtet und genutzt, eine Assoziation an Peter Eisenmans Holocaust-Denkmal in Berlin. Matthias Zajgier in der Hauptrolle ist sehr stark in der Darstellung des Verletzten, Verzweifelten, Hoffnungslosen, er trifft Borcherts pathetischen Ton. Vorzüglich auch das gesamte Ensemble, darunter besonders anrührend Karlheinz Habelt, der wunderbare Senior am Ingolstädter Theater, als ›der alte Mann, an den keiner mehr glaubt‹. Das Publikum spendete großen, respektvollen Applaus.«
» ›Wovon soll ich leben ? Wofür soll ich leben? Gibt denn keiner Antwort!‹
Wenn Matthias Zajgier diese Fragen verzweifelt ins Publikum ruft, kulminiert die Eindringlichkeit dieser Aufführung über einen Menschen, der nicht mehr dazugehört. Weil die, die sich schnell wieder eingerichtet haben im Wohlstandsleben der Nachkriegszeit nichts wissen wollen von Beckmanns Kriegstrauma, seinen Schuldgefühlen, seiner Unfähigkeit, ins normale Leben zurückzukehren, als sei nichts gewesen. Sein Kind ist tot, seine Frau hat einen anderen, die Nachmieterin seiner toten Eltern weist ihm herzlos die Tür, sein ehemaliger Oberst lacht ihn nur aus, als er ihm die Verantwortung für tote Soldaten zurückgeben will. Und der Varietédirektor will auf seiner Bühne Unterhaltung statt die Wahrheit von Kriegserfahrungen.
Wolfgang Borcherts 1947 uraufgeführter Nachkriegsklassiker ›Draußen vor der Tür‹ hat nichts von seiner Eindringlichkeit und Aktualität verloren. Jedenfalls nicht, wenn das Heimkehrerdrama so stringent, packend und konzentriert auf die Bühne gebracht wird wie in dieser Inszenierung von Jochen Schölch. Ausgangspunkt für die archaische Wucht, mit der uns Beckmanns Schicksal trifft, das tragischerweise auch das des einen Tag vor der Uraufführung gestorbenen 26-jährigen Autors Borchert selbst ist, ist eine geniale Bühnenbild-Idee. Ausstatter Fabian Lüdicke zitiert die unterschiedlich hohen Steinquader des Berliner Holocaust-Mahnmals von Peter Eisenman. Hier picknicken vor Stückbeginn Touristen, Kinder spielen unbefangen. Die Darsteller stehen wie Denkmäler mit dem Rücken zum Publikum. Es geht auch um Erinnern und Wegschauen. Die Darsteller bleiben auf den Steinblöcken sitzen, wenden dem Heimkehrer Beckmann aber den Rücken zu, zeigen ihm die kalte Schulter. Dieses Bühnenbild gibt dem Abend die Form einer antiken Tragödie, aus diesem starken Bild entwickelt Jochen Schölch eine Spielweise, die allen betulichen Wohlstands-Realismus vermeidet und auch für die Alptraum-Sequenzen oder für die Allegorien von Gott und Tod keine andere Erzählweise erfinden muss. Dieser Kriegsheimkehrer erzählt zwar von Stalingrad, er könnte aber genauso gut aus dem Trojanischen Krieg oder aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien kommen. Schölch hat keine Illustrationen mit Afghanistan-Videos oder Syrienflüchtlingen von heute nötig, um die Brisanz von Beckmanns Situation spürbar zu machen. Zwischen diesen Quadern, die auch mal wie uniforme Häuser mit erleuchteten Fenstern erscheinen, arbeitet sich Matthias Zajgier als der psychisch und physisch kaputte Heimkehrer Beckmann ab. Die Kostüme von Andrea Fisser verorten das Geschehen in der deutschen Nachkriegszeit. Frau Kramer putzt einen Gummibaum, der Varietédirektor schwingt auf einer rosa gepolsterten Schaukel über die realen Probleme eines Bühnenanfängers hinweg, der nur Krieg gelernt hat.
Wohl aber setzt Jochen Schölch in Analogie zu Borcherts surrealen Elementen skurrile Akzente wie das ansteckende Gelächter von Ulrich Kielhorn als Oberst, der sich scheckig lacht über Beckmanns Todesbilder und seine ganze erbärmliche Gestalt. Richard Putzinger ist eine feminine Theaterhure in Strapsen und rosa Fummel. Der rülpsende Tod von Jan Gebauer spuckt eine Mini-Holzkrücke als ungenießbar aus, nachdem ein weiterer Kriegsinvalide in die Elbe gegangen ist. Eine albern-komische Puppenspiel-Einlage mit Handchoreographie kontrastiert zu Beckmanns wütend verzweifeltem Chanson über seiner existenziellen Nöte. Und all die Menschen, die Beckmann nicht mehr in die Gesellschaft aufnehmen, haben schließlich Pappmachéköpfe auf und stehen so exemplarisch für die marionettenhaften Abwehr-Reflexe gegenüber einem Störenfried, der nicht vergessen kann. Damit führt Schölch das Heimkehrerdrama auch über die Klippe, dass sich die Zuschauer durch allzu viel Tristesse oder gar Larmoyanz gequält, verschließen könnten.
Als episodenhafte Aufheller wirken auch die anderen Figuren. Anjo Czernich turnt spukhaft behende als optimistisches Alter Ego Beckmanns über die Hindernisse. Teresa Trauth ist eine sanft-schnoddrige Witwe, die liebessehnsüchtig zum Akkordeon singt. Bedrohlich wie ein Racheengel steht Olaf Danner auf einem hohen Podest und klackert mit seinen Krücken. Victoria Voss als biedere Hausfrau setzt mit schriller Naivität ihre zynische Pointe, wie nützlicher man das Gas hätte zum Kochen verwenden können, mit dem sich Beckmanns Eltern umgebracht haben. Carolin Schär spielt ein angepasstes Hascherl neben dem wohlsituierten Oberst. Karlheinz Habelt ist ein anrührend hilfloser Gott, an den keiner mehr glaubt.
Den größten Kraftakt aber hat Matthias Zajgier als Beckmann zu bewältigen. Er hat zunächst den etwas monotonen Tonfall eines depressiv-epischen Erzählers. Schließlich aber gelingt ihm eine großartige Darstellung aus Unverständnis, Verzweiflung, Aufbegehren und Resignation über eine Welt, die er nicht mehr versteht. Leise in seiner Einsamkeit, kraftvoll in seiner existenziellen Not.
Großer Applaus für diese eindringliche Aufführung von Wolfgang Borcherts ›Draußen vor der Tür‹.«