Glück gehabt
Ein kulinarischer Liederabend von Nina Wurman
im Neuen Schloss zu Ingolstadt
Die schrullige Adelsfamilie namens Glück will die Haushaltskasse füllen und lässt sich dafür etwas einfallen: Sie lädt zum Essen in ihre noblen Gemäuer ein, Missgeschicke sind bereits vorauszusehen. Wie soll man ein Essen servieren, das noch nicht fertig ist? Und wie soll man seine Gäste mit Liedern bei Laune halten und sich gleichzeitig um den Kochtopf in der Küche kümmern? Hinzu kommen auch noch die familiären Marotten, die vor dem Publikum vertuscht werden sollen. Das höchste Ziel ist nämlich immer das Wohl der Zuschauer! Da können die Rollenverteilungen der Familie auch mal durcheinander geraten.
Begleitet mit Live-Band singen und spielen vier Ensemblemitglieder unter der Leitung von Nina Wurmann, die bereits u.a. durch „Sein oder Nichtsein“ und „Winterreise“ bekannt sein dürfte. Ihr Ziel ist es, den Zuschauern pures Glück zu servieren. Und so werden musikalische Leckerbissen kredenzt in Form von Liedern, Songs und Chansons verschiedener Jahrzehnte und Genres, alle zum Thema Glück oder Unglück. Für das leibliche Wohl der Gäste ist ebenfalls gesorgt, denn es werden Gaumenfreuden im Fingerfood-Format zu Sekt und/oder Wasser während der Inszenierung serviert.
Mit freundlicher Unterstützung beim Catering von „Cantina international“ : http://www.cantina-international.de/
mit: Enrico Spohn (Vater Glück), Thomas Schrimm (Mutter Glück), Renate Knollmann (Tochter Glück), Julia Maronde (Großmutter), Nina Wurman (Kontrabass, Akkordeon), Johannes Mittl (Klavier), Dirk Rumig (Saxophon, Klarinette)
- Regie und Musikalische Leitung:
- Nina Wurman
- Kostüme:
- Charlotte Labenz
- Bühnenbildnerin:
- Luisa Rienmüller
- Dramaturgie:
- Sophie Scherer
- Regieassistenz:
- Rowena Haunsperger
Premiere am
Downtown
»Die Dürnitz im Neuen Schloss ist der originelle Schauplatz des ›kulinarischen Liederabends‹, den das Stadttheater unter dem Haupttitel ›Glück gehabt› angerichtet hat. Das Premierenpublikum konnte sich vor Begeisterung kaum einkriegen.
(...) Die kuriose Familie Glück, benannt nach dem Spielzeitmotto des Theaters, hat enorme Schwierigkeiten, den Gästen ein Mahl zu servieren. Immer wieder ist deshalb aus der fiktiven Küche Katastrophenlärm vernehmbar.
Quasi überbrückt, das ist die Grundidee der Aufführung, wird das Dilemma mit Glücks-Gesängen jedweder Art, Songs, Chansons und alten Schlagern von ›Kauf dir einen bunten Luftballon‹ bis zu ›Wochenend und Sonnenschein‹, was vor allem bei älteren Besuchern starke nostalgische Gefühle weckt. Nach einer knappen Stunde, am Ende, springen dann Schauspielerinnen und Schauspieler tatsächlich um die Tische, um Häppchen, Wein und Wasser zu servieren (Catering: Cantina International).
Für Regie und musikalische Leitung zeichnet Nina Wurman verantwortlich. Gesanglich glückt ihr alles mit den Darstellern (Enrico Spohn, Thomas Schrimm, Renate Krollmann, Julia Maronde), und auch die kleine Band ist ausgezeichnet. (...).«
»Waren Sie schon mal auf einem Schlloss zum Essen eingeladen? Nicht? Dann probieren sie es doch mal bei der Familie Glück. (...). Mit einer wirklich amüsanten Idee feierte das Stadttheater Ingolstadt in der Dürnitz des Neuen Schlosses eine ungewöhnnliche Premiere. ›Glück gehabt‹ heißt die launige musikalische Produktion in der Regie von Nina Wurman, ein musikalischer Reigen rund um das Thema Glück, der die Premierengäste zu beistertem Applaus hinriss.
Und den haben die vier Akteure Enrico Spohn, Thomas Schrimm, Renate Knollmann und Julia Maronde auch verdient. Als Vater, Mutter, Tochter und Oma Glück zaubern sie aus dem Plot der herrschaftlichen Tafelunde gut eineinviertel Stunden allerbeste musikalische Unterhaltung, vom Schlager aus den 40er Jahren bis zur berühmten Barcarola aus dem vierten Akt von Hofmanns Erzählungen, von Louis Armstrongs ›What a wonderful world‹ bis zum Rap.
Die Songs sind gekonnt gewählt, erzählen vobn manischen Glücksmomenten ebenso wie von melancholischen Akzenten, die Arrangements pfiffig, die Vermählung mehrerer Songs in eine Nummer wirklich faszinierend. Nina Wurman, die am Kontrabass ihre Musiker Johannes Mittl (Klavier) und Dirk Rumig (Saxofon) ›dirigiert‹, ist natürlich stilgerecht als Zofe gekleidet und verantwortet in dieser Produktion nicht nur die Musik, sondern auch die Regie.
Um das ganze nicht zu einem platten Liederabend werden zu lassen, nutzt sie die Grundsituation - das Essen auf dem Schloss - geschickt für diverse Abgänge, lässt die ›Gäste‹ Teil der Inszenierung werden. (...)«
»Gestern fand zum ersten mal der Liederabend ›Glück gehabt‹ mit mediterranem Vorspeisenteller und Wein fürs Publikum im Neuen Schloss statt.
Die Signale des Publikums waren eindeutig: Die Gäste erhoben sich von der langen Tafel für Standing Ovations als Symptom dafür, dass ihnen die künstlerische Darbietung ›Glück gehabt‹ ausnehmend gut gefallen hat. Und sie blieben auch nach Vorstellungsende an den Tischen sitzen, ein Zeichen dafür, wie wohl sie sich in dieser ungewöhnlichen Zuschauersitation an ungewöhnlichem Aufführungsort, in der Dürnitz des Neuen Schlosses, gefühlt haben.
(...)
Und ein Glücksfall ist die location, Glücksgriffe sind die Situation, durch die Regisseurin und Musikerin Nina Wurman die Theaterzuschauer zu Gästen einer Abend-Einladung macht und ebenso die Gastgeber-Familienkonstellation, die sie für das Darsteller-Quartett erfunden hat.
Die 120 Theaterbesucher sitzen an zwei langen, weiß gedeckten Tischen unter dem Gewölbe der Dürnitz des Neuen Ingolstädter Herzogsschlosses, auf der Schmalseite ist ein Podest mit einem Extratisch für die Gastgeber-Familie aufgebaut, die Familie Glück. Bereits beim Hereinkommen werden wir per Handschlag begrüßt, wir sehen Familienbilder unserer Gastgeber an der Wand, inklusive Brutus, dem Dalmatiner-Hund: An der Bar gibt es, im Kartenpreis inbegriffen, Sekt oder Saft.
Was ›Glück gehabt‹ von einem Songkonzert unterscheidet und zum Theaterabend macht, ist die Erfindung von Figuren für das Gesangs-Quartett, zwei Schauspielerinnen und zwei Schauspieler. Nina Wurman macht daraus nicht etwa zwei Liebespaare, denn oft handeln natürlich Lieder über das Glück vom Glück der Liebe, sondern eine schrullig besetzte Familie. Und das bietet gleichzeitig die Möglichkeit, Musik dreier Generationen von den Commedian Harmonists bis zu Stevie Wonder oder Bobby Mc Ferrins ›Don't worry, be happy‹ ins Programm zu nehmen.
Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Julia Maronde spielt ganz köstlich tüttelich und mit kleinen Schritten tippelnd die demente Omi Isolde mit Vorlieben für die Film-Evergreens aus den 1950er Jahren. Mal nickt sie auf ihrem Schaukelstuhl ein, fällt unter den Tisch, ist öfter mal desorientiert und spricht erst den Pianisten, dann ein historisches Ölgemälde in der Dürnitz als ihren verstorbenen Gatten, den Hubert, an - kleine, feine darstellerische Intermezzi zwischen den Songs. Thomas Schrimm, bekannt aus Alice oder Woyzeck für seine rauhkehlige Tom-Waits-Stimme, ist diesmal die sanfte, zart singende Glücksmutter mit langem Blümchenkleid und Hütchen, Enrico Spohn, der elegante, ein bisschen versnobte Familienvater Valentin Glück und Renate Knollmann die Rockerbraut-Göre, die auch mal rappt oder eine Schnulze vom kleinen bisschen Glück widerspenstig und bluesig verrockt.
Der Abend besteht nur aus kleinen Zwischenbemerkungen und Interaktionen zwischen den Songs, Sentimentalitäten und Schnulzen werden durch das wunderbare Sängerquartett und das exzellente Live-Trio mit Nina Wurmann selbst am Kontrabass, dem Pianisten Johannes Mittl und Dirk Rumig, Saxophon und Bassklarinette, zu musikalischen Delikatessen mit Augenzwinkern entkitscht.
Musikalische Glücksmomente bescheren auch die Arrangements, mit denen die Barcerole aus „Hofmanns Erzählungen“ und der Song „Happy Together“, oder Frank Sinatras Wonderful World mit dem Chanson C'est si bon musikalisch ineinander verzahnt werden.
Der rote Faden ist das Essen, auf das alle warten. Und obwohl aus dem Nebenraum immer mal wieder wenig vielversprechender Lärm von herunterfallenden Kochtöpfen und Geschirr zu hören ist, kommt es dann doch. Die Darsteller und die 3-köpfige Live-Band verteilen, natürlich singend, Teller mit köstlichen mediterranen Vorspeisen der Cantina international.
›Glück gehabt‹ ist ein Abend mit viel Charme und einer wunderbaren Atmosphäre. Reservieren Sie sich Karten , dann haben Sie ›Glück gehabt‹!«