Das Ding
Komödie von Philipp Löhle
Allumfassendes Glück. – Einmal um den Globus und zurück, lautet die Devise von Philipp Löhles scharfsinniger »globaler« Komödie. In dieser weltumspannenden Parabel wird das »Leben« eines Baumwollpuschels erzählt, das auf einem afrikanischen Feld beginnt. Die Baumwolle, genannt das »Ding«, wird geerntet, in Kisten gepackt, mit Containern verschifft und in Flugzeugen verfrachtet. In China wird das »Ding« mit anderen »Dingern« vernäht und tritt als T-?Shirt seine Reise nach Europa an.
Diese Produkt-Odyssee ist unmittelbar vernetzt mit den unterschiedlichsten Biografien von Protagonisten aus aller Welt. Das »Ding« erlebt hautnah als T-Shirt die Höhepunkte und das Ende einer Fußballkarriere, gerät irgendwann in den Besitz von Katrin, die Bilder von sich ins Internet stellt, die von Li in China gesehen werden. Sofort reist dieser nach Deutschland, um die Frau seines Lebens zu erobern. Der liebestolle Chinese vernachlässigt dabei seine Geschäfte. Das wiederum hat nicht nur fatale Folgen für die Ehe von Katrin, sondern auch für die Schweinezucht in Rumänien.
Es gibt keinen Zufall mehr, alles ist mit allem verbunden und jeder ist mit jedem vernetzt. Die intimste Privatsphäre ist durchdrungen vom Global Play. Die Regeln bestimmt ein knallhartes Profitdenken, das keine Grenzen kennt und Zeit und Raum mühelos überwindet. Dabei geht es auch um Landraub, Korruption und Waffenhandel.
Zum Schluss der Reise klebt an dem »Ding« Blut. Und es landet da, wo es herkommt, auf dem Markt in Afrika, wo es auf andere »Dead Men’s Clothes« trifft. Wer glaubt, die Reise sei damit zu Ende, hat sich getäuscht. Denn das »Ding« ist unsterblich. So scheint es.
Mit »Das Ding« erweist sich Philipp Löhle einmal mehr als ein politischer Autor. Mit heiterer Leichtigkeit gelingt ihm ein komödiantischer Wurf über das monströse Thema »Globalisierung«. Herausgekommen ist eine irrwitzige Komödie und ein Wirtschaftskrimi zugleich; zynisch, schwarzhumorig, poetisch und spannend bis zuletzt.
»Wer sich nach einer intelligenten, zeitgemäßen, kritischen Komödie sehnt: Hier ist sie.«
Frankfurter Rundschau
mit: Ralf Lichtenberg (Fernao de Magalhaes, genannt Magellan / Wang / ModeratorInnen/JournalistInnen / Beat / Fela), Béla Milan Uhrlau (König Manoe I., genannt El Fortunado), Leopold Hornung (Thomas Friege), Patricia Coridun (Katrin Friege, geborene Dräger), Anjo Czernich (Li / Siwa)
- Regie:
- Katrin Lindner
- Ausstattung:
- Peter Lehmann
- Video:
- Alexander Miehle
- Dramaturgie:
- Sophie Scherer
- Regieassistenz:
- Anna-Lena Henkel
- Soufflage:
- Susanne Wimmer
- Inspizienz:
- Heidi Groß
Premiere am
Kleines Haus