Aladin und die Wunderlampe
Zaubermärchen nach 1001 Nacht
Für alle Menschen ab 6 Jahren
Suruku ist ein sehr mächtiger Zauberer. Ihm gehorchen die Geister der Seen und Flüsse, der Wüsten, der Wälder und der Berge. Doch ein Geist gehorcht ihm nicht und das ist sehr ärgerlich: Es ist Bartimäus, der Geist der Wunderlampe. Aber dessen magische Kräfte braucht er dringend, um der mächtigste und furchterregendste Zauberer aller Zeiten zu werden. Dazu muss er erst die Lampe, in welcher der Geist haust, in seinen Besitz bringen. Aber nur ein Junge, der keine Angst hat, kann sie aus dem unterirdischen Garten holen.
Durch einen Trick überzeugt er Aladin, einen armen Jungen, der für jeden Spaß zu haben ist, in die Höhle hinabzu-steigen. Aladin findet nicht nur die alte Leuchte, sondern entdeckt auch deren Geheimnis: Er befreit den Dschinn, der ihm von nun an jeden Wunsch erfüllt.
Aladin hat das ganz große Los gezogen: Er wird reich und heiratet eine wunderschöne Prinzessin. Alles scheint gut. Doch der Schwarzmagier kehrt zurück und entwendet die Wunderlampe. Für Aladin wird es jetzt richtig gefährlich. Er ist auf sich allein gestellt, muss plötzlich um sein Glück kämpfen und lernt, dass Magie nur dann ihre ganze Kraft entfalten kann, wenn sie zum Wohle aller ist.
Die Ursprünge der »1001 Nacht«-Erzählungen liegen in Indien. Berühmt wurden sie erst im 12. Jahrhundert unter dem arabischen Titel »Alf Laila wa Laila«. Mit den Übersetzungen des französischen Mönchs und Orientalisten Jean-Antoine Galland, die ab 1704 in Paris herauskamen, erreichten sie das europäische Publikum.
mit: Peter Marton (Suruku (der afrikanische Zauberer)), Paul Brusa (Aladin), Manuela Brugger (Mutter Aladins/Scharfrichter), Sascha Römisch (Hassan (Aladins Freund)/ Budur (Großwesir)), Péter Polgár (Afan (Sohn des Großwesirs)), Friedrich Schilha (Der Sultan), Shadi Hedayati (Prinzessin Morgenlicht, seine Tochter/Lampenhändlerin), Joana Tscheinig (Suleika (ihre Dienerin)/Geist), Maria Tietze (Subeida (Obst- und Gemüsefrau)/Derwisch), Matthias Flake (Musik), Helga Amler (Statisterie), Renate Ketzler (Statisterie), Valentin Geier (Statisterie), Franz-Josef König (Statisterie), Klaus Meier (Statisterie), Johannes Werth (Statisterie)
- Regie:
- Knut Weber
- Bühne:
- Herbert Buckmiller
- Kostüme:
- Julia Buckmiller, Barbara Kloos
- Video:
- Stefano Di Buduo
- Illustration Video:
- Roberta Gentili
- Animation Video:
- Andrea Adriani
- Dramaturgie:
- Gabriele Rebholz
- Regieassistenz:
- Nele Matthies, Hannah Lau
- Inspizienz:
- Heidi Groß
- Soufflage:
- Ulrike Deschler
Premiere am
Großes Haus
»Für das klassische Weihnachtsmärchen ist dem Stadttheater Ingolstadt kein Aufwand zu viel. Höchst kunstvoll hat Intendant Knut Weber als Regisseur das Märchen ›Aladin und die Wunderlampe‹ aus ›Tausendundeine Nacht‹ in der Fassung von Felix Sommer auf die Bühne des Großen Hauses gebracht. Bei der Premiere waren kleine wie große Zuschauer begeistert.
Die uralte Erzählung handelt von dem Straßenbuben, den ein Zauberer benützen will, um an die Wunderlampe zu kommen, mit deren Hilfe man sich eines machtvollen Geistes bedienen kann. Der kleine Aladin wird in eine unheimliche Höhle geschickt, wo ein siebenköpfiger Drache haust, und entdeckt zufällig das Geheimnis der Funzel, nützt es, wird reich, angesehen und hält erfolgreich um die Hand der Tochter des Sultans an. Der Magier, um seine Hoffnung getrogen, Weltenherrscher zu werden, schlägt zwar mit einem tückischen Trick zurück. Am Ende aber gewinnt das hellwache Bürschchen und verwandelt den Bösewicht in einen afrikanischen Kaktus. Nach vielen Abenteuern wird alles gut, und Schluss gemacht wird mit der ganzen Zauberei. Der Millionen Jahre alte Wunderlampen-Geist, todmüde, darf sich endlich zum Schlafen legen. Immer geht es im Stück nebenbei ganz unaufdringlich auch um die Botschaft von Gerechtigkeit, Frieden, Versöhnung.
Fantastische Bilder, Witz und Spielfreude
Die Inszenierung besticht durch fantastische Bilder, Witz und Spielfreude. Entscheidenden Anteil an der künstlerischen Qualität haben die grandiosen Videoeinspielungen von Stefano Di Buduo samt Illustration (Roberta Gentili), Animation (Andrea Adriani) und Bühnenbild (Herbert Buckmiller). Dazu außerordentlich kreative Kostüme von Julia Buckmiller und Barbara Kloos.
Glänzend in den zentralen Rollen Paul Brusa als der naiv gewitzte Aladin, Peter Marton als hinterfotziger afrikanischer Zauberer Suruku, Manuela Brugger, die wunderbar komische Mutter des Knaben, sowie Shadi Hedayati, Joana Tscheinig, Friedrich Schilha, Sascha Römisch und Péter Polgár, allesamt köstlich gezeichnete Typen. Über 70 Minuten bereitet die Aufführung reines Vergnügen. Höchst empfehlenswert für Jung (ab sechs) sowie für Alt.«
» Da ist es wieder, das gute alte Theatermärchen, das Generationen von Kindern in der Vorweihnachtszeit in seinen Bann gezogen und oft das erste mal Staunen beschert hat über diese magische Welt des Theaters, in der lebendige Menschen in fremdartigen Situationen, in Glück und Gefahren zu erleben sind. Bei ›Aladin und die Wunderlampe‹ in einem altorientalisch prachtvollen Sultan- und Zauberreich aus Tausendundeiner Nacht.
Der Intendant des Stadttheaters Ingolstadt, Knut Weber, lässt es sich nicht nehmen, nicht mit vertrackten Klassiker- oder Gegenwartsstück-Inszenierungen sein Regie-Profil zu zeigen, sondern mit dem jährlichen Theatermärchen für Kinder auf der Großen Bühne seine Liebe zum Theater an die jüngsten Zuschauer weiterzugeben. Und mit diesem Herzblut wurden bewährte Theatermittel wiederbelebt und durch moderne Video- und Animationstechnik betörend überlagert. Und so ist auch die diesjährige Produktion für Kinder ab 6 Jahren und für Erwachsene ein hinreißend sinnliches Plädoyer für die Faszination Theater.
(...) Bühnenbildner Herbert Buckmiller hat farbenfrohe Kulissen wie aus einem Aufklapp-Märchenbuch geschaffen, die ebenso wie die opulenten orientalischen Kostüme von Julia Buckmiller und Barbara Kloos einen Eindruck von der hohen Ästhetik und Kultiviertheit der islamischen Hochkultur geben und doch kindgerecht fröhlich und einfach sind. Und was gibt es alles zu Staunen, wie sich die Bühne immer wieder wandelt von der afrikanischen Wüste zu einer quirligen Händlerszene auf der Straße in Bagdad, über den Eingang zur Höhle zu ihrem goldschimmernden Inneren mit dem sprechenden Drachen mit seinen vielen Köpfen und seinen Fledermausflügeln, oder zum Sultanspalast, vor allem aber wie sich die Projektionen auf dem Vorhang aus Schnüren in suggestive Raumdimensionen weiten. Aus seinem mitgebrachten Bühnennebel-Gerät materialisiert sich der weibliche Flaschengeist. Über die Bühne huschen echte, lebensgroße Elefanten, Löwen und – ein Saurier. Die Video-Animationen von Stefano Di Buduo und seinem Team machen dies und noch viel mehr an Zauber möglich: So schweben die Darsteller auf einem fliegenden Teppich oder einem Zaubervogel über eine reale Wüstenlandschaft, Gold regnet in plastischen Lichtreflexen vom Himmel, und der Zauberer Suruku kann sogar zum Vergnügen der Kinder einen Kamelkopf auf einen Zebrakörper hexen und umgekehrt.
Denn Humor und Witz kommen nicht zu kurz. Lachen ist bekanntlich gut gegen das vielleicht doch partielle Erschrecken über den gefährlichen Zauberer und die Gefahren in der dunklen Höhle, aus der Aladin die Wunderlampe für Suruku holen und dabei erst den vielköpfigen Drachen besänftigen muss, indem er ihm gutes Essen wie z.B. eine Banane ins Maul steckt.
Joana Tscheinig spielt den Flaschengeist herrlich schlecht gelaunt und mißmutig, und doch mit furiosem Stolz, ihre mächtigen Zauberkräfte demonstrieren zu können. Da hat sich ein Eremit in einen angsteinflössenden Riesen verwandelt, indem ihm das Gesicht auf den nackten Oberkörper gemalt ist und über dem Kopf ein gigantischen Turban schwebt. Sascha Römisch spielt die Demontage des Riesen ebenso komisch wie den unterwürfigen Großwesir und einen stotternden Untertanen. Auch Peter Polgar als trotteliger Bräutigam und Friedrich Schilha als hilflos um Autorität bemühter Sultan oder Manuela Brugger als Aladins Mutter sind geradezu tragikomische Figuren. Peter Marton ist ein gefährlicher, aber auch verführerischer Zauberer. Shadi Hedayati ist nicht nur eine wunderschöne, sondern auch eine energische Prinzessin, die um ihre Liebe kämpft. Und Paul Brusa als Aladin wandelt sich vom übermütigen Gassenjungen zu einem ernsthaften, würdevollen, volksnahen und gutherzigen Herrscher. Und der gutmütig gewordene Drache trägt ein Silvester-Feuerwerk aus seinen vielen Schlünden zum glücklichen Ende bei.
Ich weiß nicht, in welche dunklen Höhlen bei der Probenarbeit gestiegen werden musste, um den enormen technischen Aufwand dieser Produktion so liebevoll und perfekt zu bewältigen.
Knut Weber, sein Team und das ganze Ensemble haben jedenfalls die Theater-Wunderlampe gefunden, die den großen und kleinen Zuschauern alle Wünsche und Träume an eine zauberhafte Märchenaufführung erfüllt.«