Meine gottverlassene Aufdringlichkeit
Monolog von Christoph Nußbaumeder
Der »Spiegel« hat über das neue Stück von Christoph Nußbaumeder, welches im September in Berlin uraufgeführt wurde, berichtet:
»Die Frau ist unglücklich. Sehr unglücklich. Und auch ein bisschen selbstmitleidig. Sitzt da, einsam an ihrem Schreibtisch in ihrer Berliner Wohnung, trinkt Rotwein aus der Thermoskanne und denkt nach, was in ihrem Leben schief gelaufen ist. 30 Jahre, abgeschlossenes Studium der Kunstgeschichte, zwei Jahre herumgereist und eine gescheiterte Beziehung – ein typischer Lebenslauf ihrer Generation, und typisch auch das Fazit, das sie beim Blick auf ihr bisheriges Leben zieht: ›Es hat mir nichts gebracht, eigentlich alles richtig gemacht zu haben.‹«
Und ebenfalls im »Spiegel« können wir lesen: »Der Autor wird seit seiner Entdeckung durch den Theaterbetrieb 2004 als der neue Vertreter des kritischen Volksstücks gefeiert, als Nachfahre von Marieluise Fleißer, Franz Xaver Kroetz und Martin Sperr genannt. Seine gesellschaftskritischen Stücke, aufgeführt an den großen Häusern von den großen Regisseuren, werden oft von Handwerkern, Arbeitern und Kleinbürgern bevölkert, die mit der kapitalistischen Ausbeutung zu kämpfen haben.« Und »Nach Handwerkern und Arbeitern wendet er sich nun dem akademischen Prekariat zu.«
Überdurchschnittlich gebildet, selbständig und mit einem einkommensunsicheren Status – eine junge Frau in einem Deutschland, dessen wirtschaftliche Ausrichtung die Bundeskanzlerin vor einiger Zeit mit »marktkonformer Demokratie« umschrieben hat. Ihre Sicherheiten der frühen Jahre sind aufgebraucht, was bleibt ist Verunsicherung, gepaart mit Selbstanklage.
Christoph Nußbaumeder stammt aus Eggenfelden. In der letzten Spielzeit dramatisierte er für uns den Roman »Eine Zierde für den Verein« von Marieluise Fleißer. Sein Stück »Eisenstein« wurde im großen Haus gezeigt.
- Eingang zu Spielort: Zwischen Donaustraße 3 und 5 -
mit: Denise Matthey
- Regie:
- Donald Berkenhoff
- Ausstattung:
- Donald Berkenhoff
- Dramaturgie:
- Donald Berkenhoff, Sophie Scherer
- Regieassistenz:
- Lara Wittmann
Premiere am
Down-Town (Eingang: Zwischen Donaustraße 3 und 5)