An der Arche um acht
Stück von Ulrich Hub
Für alle ab 7 Jahren
Jetzt. – Irgendwo auf der Welt gibt es eine Gegend, in der alles voller Eis und Schnee ist. Dort stehen drei kleine Pinguine. Sie sehen völlig gleich aus, aber das ist normal. Alle Pinguine sehen gleich aus. Kennst du einen, kennst du alle. Und alle Pinguine riechen nach Fisch.
Und Pinguine streiten gerne. Darüber ob man Schmetterlinge abmurksen darf und auch über die Frage nach Gott. Sieht Gott alles? Gibt er Regeln vor? Oder gibt es ihn vielleicht gar nicht? Noch während die drei Pinguine sich darüber streiten, beginnt es zu regnen: die Sintflut. Zwei Tickets für die Arche Noah sind noch zu kriegen. Aber was ist mit dem dritten Pinguin? Kurz entschlossen schmuggeln die zwei Pinguine den dritten auf die Arche. Eine turbulente Reise nimmt ihren Lauf... Auf wunderbar komische und gleichzeitig gehaltvolle Weise stellt das Buch viele wichtige Fragen nach Gott und nach dem Leben, ohne dabei auch nur eine einzige Antwort vorschnell vorzugeben.
»Gott ist kein Mann, sondern er ist überall. In jedem Mensch, in jedem Tier, in jeder Pflanze. Aber vielleicht ist Gott auch ganz anders, als wir ihn uns vorstellen…«
Das Kindertheaterstück »An der Arche um Acht« von Ulrich Hub wurde mit dem Niederländisch-Deutschen Kinderdramatikerpreis, dem kinderLITERAturpreis Linz und dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet. Hinzu kommt der Deutsche Kinderhörspielpreis für die Produktion vom Hessischen Rundfunk zusammen mit dem Norddeutschen Rundfunk. Die musikalische Komödie für Kinder über die Sintflut, bei der drei Pinguine und eine Möwe die Hauptrollen spielen, begeisterte Jung und Alt. Die Uraufführung fand 2006 am Badischen Staatstheater Karlsruhe statt, inzwischen gab es über 60 Inszenierungen im In- und Ausland . Ebenso hat die illustrierte Buchausgabe von »An der Arche um Acht« den französischen und österreichischen Kinderbuchpreis erhalten.
mit: Michael Amelung (1. Pinguin), Friedrich Schilha (Noah)
- Regie:
- Julia Mayr
- Ausstattung:
- Dietlind Konold
- Musikalische Leitung:
- Tobias Hofmann
- Dramaturgie:
- Teresa Gburek
Premiere am
Werkstatt/Junges Theater + Theater mobil
»(...) Mit großartigem Charme und Witz erzählt Ulrich Hub mit drei Pinguinen und einer Taube die Geschichte von der Sintflut. (...) Aus der Perspektive der Pinguine werden religionsphilosophische Fragen gestellt, ob es Gott gibt,warum er unsichtbar ist, ob er nach der anstrengenden Sintflut nicht etwas Herzhafteres als Käsekuchen möchte, und ob ein Pinguin wegen eines toten Schmetterlings Schuldgefühle haben muss, die Sintflut ausgelöst zu haben. Und das ist so heiter tiefsinnig und kindgerecht humorvoll, weise und witzig, dass Kinder wie Erwachsene ihre helle Freude daran haben können.
Regisseurin Julia Mayr wird diesem wunderbaren Text mit großem Charme und spielerischer Leichtigkeit für die letzten Fragen der Menschheit gerecht. Bereits in den Anfangsszenen geht einem das Herz auf, wie einfühlsam und zärtlich komisch diese Figuren gezeichnet sind.
Drei Pinguine wedeln mit den steifen Flügel-Armen, strecken ruckartig den Kopf, hüpfen von einer imaginären Eisscholle zur nächsten, kuscheln sich aneinander und versuchen den wärmsten Platz in ihrer Reihe, in der Mitte, zu ergattern. Zum dahinschmelzen reizend machen dies der bebrillt treuherzige Michael Amelung, die wundersam lebenskluge Susanne Engelhardt und der vorwitzige und dann so melancholische Pinguin des Péter Valcz. Die Taube ist für die Organisation der Rettungsaktion zuständig, sie verteilt die Schiffstickets und sorgt dafür, dass auf der Arche alles seine Ordnung hat und die Antilopen neben den Löwen ruhig schlafen können. Und was ist Olivia Wendt für ein flirrendes Wesen, vorlaut streng gurrt sie mit Altstimme, zuckersüß säuselt sie, ist mal ob ihrer Verantwortung gestresst und dann wieder ein bisschen traurig und einsam, weil keiner sie lobt.
In dieser Aufführung gibt es keine groben Gags, aber wunderbare Überraschungen wie Dietlind Konolds Bühnenbild. Als Bug eines riesigen Schiffes wird eine Wand herein geschoben, die genauso aussieht, wie die mit Schalungsbrettern geformten Betonwände des Theaterbaus. Eine Klappe öffnet sich, und in der engen Kajüte im 3. Untergeschoss der Arche versucht sich ein jeweils anderer überzähliger Pinguin vor der Taube zu verstecken. Wie aber kommt der blinde Passagier, der 3. Pinguin, vor den Augen des geheimnisvoll lässigen Noah von Friedrich Schilha von Bord? Also nicht verpassen: ›An der Arche um acht‹. Einfach zauberhaft!«
»(...) Aber was ist mit Gott! Würde er den Betrug bemerken? Sieht er doch alles! Aber ist das wirklich so, wenn man ihn selbst jedoch nicht sehen kann? Gibt es ihn dann eigentlich? Wieso sollte man ohne Beweise an ihn glauben? Diese Fragen blieben unbeantwortet und ließen den Zuschauer selbst entscheiden. Für die drei Pinguine stand fest: Es hilft nur, enger zusammenzurücken und an ihre Freundschaft zu glauben. Susanne Engelhardt, Michael Amelung und Péter Valcz rührten die Herzen mit ihrer innigen Loyalität. Sie vertraten die Gattung der Pinguine auf der Arche auf so eine lustige und liebevolle Art, dass man gerne mitgereist wäre, um mit ihnen zu kuscheln. Mimisch und artistisch harmonierte dieses Trio und ließ das junge Publikum schallend lachen! Die mit Charme und Humor gespickte Inszenierung von Julia Mayr überzeugte die Premierengäste so sehr, dass die Vorstellung mit einem tosenden Applaus und Stampfen belohnt wurde.«