Unterwegs in Småland

Theater nach Werken von Astrid Lindgren

ab 3 Jahren

Småland im Südosten Schwedens kennen die meisten, ohne jemals dagewesen zu sein: Es ist die Heimat der weltbekannten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren – und die Heimat ihrer zahllosen legendären Kinderhelden. Zwischen Nadelwäldern, bunten Holzhäuschen und blauen Seen lässt die „berühmteste Schwedin des Jahrhunderts“ in ihren Geschichten liebevoll eine Kindheit aufleuchten, die ihre Leser ein Leben lang begleitet.

»Unterwegs in Småland« begibt sich auf eine kleine theatrale Reise, um drei Kinder aus dieser kleinen Welt näher kennenzulernen. Da ist Sammelaugust, der eigentlich Samuel August heißt, sich sehnlichst zwei kleine weiße Kaninchen wünscht und unverhofft zu unerhörtem Reichtum gelangt. Da ist Lotta, die es nicht immer leicht hat mit der Welt der Erwachsenen und beschlossen hat, auszuziehen und einen eigenen Haushalt zu führen. Und da ist Kalle, ohne den wer weiß was hätte passieren können, denn niemand sonst schafft es, den tobenden Stier Adam Engelbrecht zu beruhigen. Mit Phantasie und ureigenen Ideen nehmen Sammelaugust, Lotta und Kalle ihr Leben und ihre Wünsche selbst in die Hand – und bezaubern uns mit ihren alltäglichen Abenteuern.

mit: Marie Ruback ( )

Regie: 
Leni Brem-Keil

Premiere am

Werkstatt/Junges Theater
Dauer: 45 Minuten
Isabella Kreim, Kulturkanal – 05.03.2012
»...zauberhaft und mit großem Charme...«
»(...) In der Regie von Leni Brem ist ›Unterwegs in Smaland‹ Erzähltheater für Kinder, das ganz ohne Ausstattungseffekte auskommt und daher mühelos auch in Kitas und Grundschulen gespielt werden kann. Marie Ruback erzählt mit wenigen Requisiten, die sie flugs aus ihren Manteltaschen holt. Mit Mini-Turnschuhen in den Händen simuliert sie das Laufen von Samuel August, Lotta schleicht sich als Kinderschuh-Paar aus dem Haus, und kleine Gummistiefel nehmen es als Kalle mit den Miniaturhufen des wütenden Stiers Adam Engelbrecht auf. Und die Außenflächen einer nur etwa 30cm hohen Kiste geben alles her, was an Bühnenbild en miniature für ein bisschen Illustration sorgt. Auf der einen Seite der Kiste ist eine grüne Rasenfläche aufgeklebt, auf einer anderen ein Rad, mit dem sich die Geräusche von Fuhrwerk, Kutsche oder Mühle erzeugen lassen oder ein Riegel, mit dem sich das Öffnen eines Gatters simulieren lässt. Witzig, ebenfalls als Würfelfläche, der kratzige weiße Pullover, den Lotta nicht anziehen will, und in den sie daher ein Loch schneidet. Marie Ruback steckt einfach eine Hand durch einen weißen Stoff-Streifen. Rotweißkarierte Vorhänge vor einem Miniaturfenster auf der Kiste stehen für das gemütliche eigene Heim, in das sich Lotta flüchten möchte. Und eine blauer Pappkegel dient als Flüstertüte oder Fernrohr. Immer wieder zaubert Marie Ruback kleine Accessoires aus ihrem langen Mantel. Mützen, Münzen, eine Tasse oder ein Stoff-Tier. Und wenn sie die Reversklappen ihres Mantels aufschlägt, sind da die Umrisse von zwei weißen Hasenohren aufgemalt, den Kaninchen, die sich Sammelaugust so sehr wünscht und die er schließlich mit selbstverdientem Geld kaufen kann. Wenn Marie Ruback ihre Hosenbeine aufkrempelt sind darauf die Hörner des Stiers zu sehen, der wütend das Dorf verunsichert, bis Kalle ihn als mutiger Stierflüsterer besänftigen kann. Immer nur für kurze Zeit springt die Erzählerin Marie Ruback in die Rolle der anderen Figuren, zieht ihre Hosenträger als mürrischer Kutscher stramm, spricht als Lottas Eltern durch die Flüstertüte, imitiert mit sanfter, verwaschener Artikulation den weichen südschwedischen Dialekt, den der Stier versteht oder spielt triumphierenden Torero, wenn Kalle das Tier besänftigt hat. Mit liebevollen und überraschenden Details lässt Regisseurin Leni Brem die Kindergeschichten entstehen, zauberhaft und mit großem Charme erzählt und spielt Marie Ruback. Und doch: Es ist Erzähltheater. Zum Zuhören. (...)«

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