Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär
von Ferdinand Raimund
Romantisches Zauber-Originalmärchen mit Gesang in drei Aufzügen
Feenwelt. – Hochmut kommt vor dem Fall: Es herrscht »dicke« Luft in der Geisterwelt. Die Feenkönigin schäumt vor Wut. Die Fee Lakrimosa will ihre Tochter nur mit dem Sohn der Feenkönigin vermählen. Zur Strafe für ihren Hochmut wird Lakrimosa solange auf ein Wolkenschloss verbannt, bis sich ihre Tochter Lottchen sich mit einem armen Mann vermählt. Zudem soll sie auf der Erde ausgesetzt werden.
Vom Bauer zum Millionär: Lottchen kommt beim armen Bauer Wurzel unter. Dort lebt sie zwar arm aber glücklich, denn sie hat sich in den mittellosen Fischer Karl Schilf verliebt, nicht ahnend, dass sich in der Feenwelt eine verhängnisvolle Intrige anbahnt. Der böse Geist »Neid« verhilft Wurzel zu einem immensen Vermögen. Wurzel, jetzt Millionär, ist wie verwandelt. Plötzlich reich, verleugnet er seine Herkunft, wird herzlos und erhebt das Geld zu seinem Götzen. Für Lottchens Zukunft plant er sofort eine weitaus profitablere Partie. Diese hält aber unbeirrt an ihrer großen Liebe fest und wird von Wurzel verstoßen.
Geld regiert die Welt: Jetzt kommt ein noch viel mächtigerer Dämon, »Der Hass«, auf den Plan. Durch einen Zauberring macht er auch Karl zu einem reichen Mann. Der Ringträger aber wird durch böse Magie vom Hass zerfressen und für Lottchen scheint nun endgültig alles verloren.
Raimunds barocke Welt ist prall angefüllt mit der Pracht des Zaubertheaters, seine Stücke sind bevölkert mit Geistern, Feen, Furien und zahllosen allegorischen Figuren. Trotz allem Zauberhaftem wird der Blick freigegeben auf den modernen Menschen, auf Habgier, Rücksichtslosigkeit und Selbstbetrug. Am Ende siegt das »Gute« über alle düsteren Dämonen, freilich, im Spiegel der modernen kapitalhungrigen Welt und deren Jagd nach größtmöglichem Profit ein wahrhaft märchenhafter Schluss. Dass die Moral nicht auf der Strecke bleibt, ist nicht allein der Selbsterkenntnis der Protagonisten zu verdanken, vielmehr ist dazu ein enormer Aufwand an magischen Kräften nötig. Aber Raimund ist ein Zauberer, der Wunder möglich macht.
Musiker:
Violine - Blerim Hoxha / David Tumasov
Violoncello - Eugen Bazijan / Jost Hecker
Kontrabass - Ludwig Leininger / Martin Schmid
Klarinette - Alexander von Hagke / Ulrich Wangenheim / Bernhard Ulrich /Thomas Nieberle
Trompete - Reinhard Greiner / Robert Alonso
Posaune - Roman Sladek / Max Weber
Vibrafon / Sopranglockenspiel - Martin Luderschmid / Sebastian Hausl
Pauken / Schlagzeug - Stefan Gollmitzer / Christoph Hoffmann
mit: Julia Maronde (Lakrimosa, eine mächtige Fee, verbannt auf ihr Wolkenschloss), Jan Gebauer (Bustorius, Zauberer aus Warasdin), Olaf Danner (Ajaxerle, Lakrimosens Vetter und Magier aus Donau-Eschingen), Peter Greif (Zenobius), Rolf Germeroth (Der Blödsinn), Patricia Coridun (Die Zufriedenheit), Marie Ruback (Die Jugend / Die Nacht), Karlheinz Habelt (Das hohe Alter), Ralf Lichtenberg (Der Neid), Thomas Schrimm (Der Hass), Rolf Germeroth (Nigowitz, ein dienstbarer Geist des Hasses), Richard Putzinger (Fortunatus Wurzel, ehmals Waldbauer, jetzt Millionär), Denise Matthey (Lottchen, seine Ziehtochter), Nik Neureiter (Lorenz, ehmals Kuhhirt bei Wurzel, jetzt sein erster Kammerdiener), Peter Reisser (Habakuk, Bedienter), Anjo Czernich (Karl Schilf, ein armer Fischer), Jan Gebauer (Musensohn), Rolf Germeroth (Schmeichelfeld), Peter Greif (Afterling)
- Regie:
- Siegfried Bühr
- Bühne:
- Siegfried Bühr
- Bühne:
- Steven Koop
- Musikalische Leitung:
- Tobias Hofmann
- Dramaturgie (als Gast):
- Martina Leidig
- Regieassistenz:
- Leni Brem-Keil
- Inspizienz:
- Annette Reisser
- Soufflage:
- Constance Chabot-Jahn
Premiere am
Freilichtbühne im Turm Baur