Tannöd
Ein Kriminalfall nach Andrea Maria Schenkel
Fassung von Maik Priebe für das Stadttheater Ingolstadt
Bayern, Hinterkaifeck. – Seit Tagen schon hört man im Dorf nichts mehr vom Tannöd-Hof – nur der kläffende Hund durchbricht die unheimliche Stille und lässt keine Ruhe; bis sechs Menschen gefunden werden, tot, im Stall, im Haus, im Bett. Mit einer Spitzhacke wurde die gesamte Familie Danner ermordet, einschließlich Magd und Kleinkind, vom Mörder fehlt jegliche Spur. Die eingeschworene Dorfgemeinschaft kennt die Familie Danner, ahnt vieles – und will trotzdem nichts wissen.
Andrea Maria Schenkel lässt sie genau deswegen alle zu Wort kommen in ihrem bösen Heimatroman »Tannöd«, der die private Tragödie einer Familie sachlich und unbarmherzig gesellschaftlich seziert: zwischen Erinnerungen der Dorfbewohner, Fürbittengebeten und Zeugenaussagen setzt sich sukzessive eine Wahrheit zusammen, die Tabus berührt und von zutiefst traumatischen Beziehungsgeflechten erzählt. Der Mörder, soviel wird schnell klar, ist alles andere als ein Fremder. Die Rekonstruktion der grausamen Morde legt die verstörende Atmosphäre einer ganz eigenen Welt bloß, in der bigotter Katholizismus und Verdrängung die Menschen in klaustrophobischer Bedrückung gefangenhält.
mit: Doris Buchrucker, Patricia Coridun, Julia Maronde, Anjo Czernich, Olaf Danner, Sascha Römisch, Tobias Hofmann (Trompete), Jutta Keeß (Tuba), Tobias Hofmann (Musikalische Leitung )
- Ausstattung:
- Susanne Maier-Staufen
- Dramaturgie:
- Lene Grösch
- Regieassistenz:
- Leni Brem-Keil
- Inspizienz:
- Annette Reisser
- Soufflage:
- Constance Chabot-Jahn
Premiere am
Kleines Haus