Eisenstein
von Christoph Nußbaumeder
Eisenstein. – Alles beginnt 1945, Ende des Zweiten Weltkriegs: Erna ist auf der Flucht und findet Unterschlupf auf dem Hufnagelhof in Eisenstein, wo sie als Magd angestellt wird. Der Gutsbesitzer Josef Hufnagel hat alle Hände voll zu tun: Er stellt sich gut mit den Alliierten, hält seinen Bruder, der bei der SS war, unter Kontrolle, vernichtet verräterisches Beweismaterial und setzt den Hof wieder in Stand. Ein Verhältnis mit der jungen Erna bleibt nicht aus. Diese schiebt ihm ein Kind unter. Im Glauben, er sei der Vater, sorgt er für den Bub, unter der Bedingung, dass niemand im Ort erfahren soll, dass Georg sein Sohn ist. Dieser wächst in Eisenstein auf und verliebt sich in Josef Hufnagels legitime Tochter Gerlinde. Der alte Hufnagel verbietet seiner Tochter die Heirat, da er das Paar für Geschwister hält und Gerlinde, bereits schwanger, verlässt Georg ohne ihn mit den wahren Hintergründen zu konfrontieren. Beide kehren Eisenstein den Rücken. Gerlinde geht eine unglückliche Vernunftehe ein und Georg stürzt sich verbissen in die Arbeit. Erna, inzwischen eine alte Frau, lügt weiter und als sie schließlich zu reden beginnt, scheint alles zu spät. Ihr Schweigen wird das Schicksal der Familie Hufnagel aus Eisenstein über Generationen hinweg wie ein Fluch bestimmen.
Die spannende Familiengeschichte, die 1945 in dem niederbayerischen Ort Eisenstein beginnt, über München führt und in der Jetztzeit wieder in Eisenstein endet, ist auch ein Stück Heimatgeschichte. Erzählt wird von Krieg und Wiederaufbau, von Karriere, Geld und davon, dass Reichtum nicht alles ist. Denn es geht auch um Verrat, Lüge, Hass, Schuld und um eine tragische Liebe. In großem Bogen erzählt der Autor eine Familiensaga als ein mitreißendes Schicksalsdrama, eingebettet in die historischen Ereignisse der Bundesrepublik. Aus dem fatalen Gespinst aus Schweigen und Lügen der Vergangenheit werden sich erst die Enkel wieder befreien können.
mit: Anjo Czernich (Albert/Andreas), Manuela Brugger (Erna), Karlheinz Habelt (Asam), Ursula Reiter (Corin), Ralf Lichtenberg (Josef), Victoria Voss (Jutta/Heidi), Olaf Danner (Vinzenz/Hans), Richard Putzinger (Georg), Julia Maronde (Gerlinde), Ulrich Kielhorn (Konrad), Jan Gebauer (Lothar)
- Regie:
- Donald Berkenhoff
- Bühne:
- Haitger M. Böken
- Kostüme:
- Andrea Fisser
- Dramaturgie:
- Lene Grösch
- Regieassistenz:
- Katalin Naszály
- Inspizienz:
- Heidi Groß
- Soufflage:
- Constance Chabot-Jahn
- Bühnenbildassistenz:
- Beate Gölzner
- Kostümassistenz:
- Charlotte Labenz
Premiere am
Großes Haus