Amphitryon
Ein Lustspiel nach Molière von Heinrich von Kleist
Theben. – Feldherr Amphitryon und sein treuer Diener Sosias kehren erfolgreich und selbstbewusst aus dem Krieg nach Hause zurück – nur um festzustellen, dass sie offensichtlicherweise bereits da waren. Jupiter nämlich, der himmlische Göttervater, hat sich erfolgreich die Gestalt des Amphitryon zu eigen gemacht, um sich eine Nacht mit dessen attraktiver Ehefrau Alkmene zu erschleichen, während Jupiters Untergebener Merkur sich als Sosias getarnt hat, um dafür zu sorgen, dass die beiden auf keinen Fall gestört werden. Als der echte Amphitryon seine Frau wiedersieht, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Die Verwirrung endet prompt im Ehestreit, bei der sich beide vollsten Herzens im Recht und vom jeweils anderen getäuscht fühlen. Erst ein Gürtel, den Jupiter als falscher Amphitryon seiner Geliebten in der Liebesnacht geschenkt hat, bringt zumindest die Klarheit, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Während Amphitryon Zeugen sucht, die seine Version der Geschichte bestätigen können, besucht Jupiter jedoch – immer noch getarnt – Alkmene ein zweites Mal, und bringt deren Wahrnehmungswelt endgültig aus den Fugen. Selbst als beide Männer vor ihr stehen, weiß sie am Ende nicht mehr, an welchen sie glauben kann – und will.
Mit »Amphitryon« hat Kleist eine Verwechslungskomödie geschrieben, die hochkomisch und gleichzeitig erschütternd den menschlichen Kampf um Bewusstsein und Identität beschreibt. Jeder sagt »ich bin« – aber keiner kann sich beim anderen noch dessen sicher sein. Zwischen Erkennen und Verkennen liegt dabei der normale Spaltungsirrsinn der modernen Welt. Virtuos und mit allen Mitteln der Komödie schreibt Kleist seine Figuren schwindelig – bis sie nicht mehr zwischen Traumbildern, Erwartungshaltungen und der eigentlichen Realität unterscheiden können.
Das Programmheft zum Download: Bitte hier klicken.
mit: Ralf Lichtenberg (Jupiter, in der Gestalt des Amphitryon), Olaf Danner (Merkur, in der Gestalt des Sosias), Jan Gebauer (Amphitryon), Richard Putzinger (Sosias, sein Diener), Patricia Coridun (Alkmene), Teresa Trauth (Charis, Gemahlin des Sosias)
- Regie:
- Hüseyin Michael Cirpici
- Bühnenbild:
- Julia Scholz
- Kostüme:
- Sarah Bernardy
- Dramaturgie:
- Lene Grösch
- Regieassistenz:
- Leni Brem-Keil
- Bühnenbildassistenz:
- Beate Gölzner
- Inspizienz:
- Annette Reisser
- Soufflage:
- Susanne Wimmer
Premiere am
Großes Haus