»Zum Abschied etwas Großes«: In seiner letzten Koproduktion mit dem Georgischen Kammerorchester hat sich unser Intendant Knut Weber gemeinsam mit dessen Künstlerischem Leiter Ariel Zuckermann ein hohes Ziel gesetzt. Und so versammelte sich bei der Konzeptionsprobe für »SPUREN UND GEISTER« an diesem Montag ein gut 30-köpfiges, mehrsprachiges Team - dazu kommt noch das ebenso große Orchester - auf der Probebühne, um einen ersten Einblick in die Arbeit der nächsten Wochen zu gewinnen.
»SPUREN UND GEISTER« vereint Thomas Köcks Text »und alle Tiere rufen: dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr (monkey gone to heaven) - ein requiemmanifesto of extinction« sowie Georg Friedrich Händels Oratorium »La Bellezza ravveduta nel trionfo del Tempo e del Disinganno«. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Wie gestalten wir unsere Zukunft? Und vor allem: Gibt es überhaupt eine Zukunft?
Die Klimakrise stellt der zeitgenössische Autor Thomas Köck aus Österreich ins Zentrum vieler seiner Texte. Und so handelt auch »SPUREN UND GEISTER« vom Verlust der Biodiversität, vom Artensterben, vom Versäumnis der Menschheit, rechtzeitig zu handeln, um sich selbst, Tiere und Pflanzen zu retten. »Das ist kein normaler Schauspieltext, mehr ein Schrei«, betonte Regisseur Weber. Dem gegenüber steht Händels Oratorium, für das eigens Opernsänger*innen gecastet wurden. Ein Kampf zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, dem Leben in grenzenlosem Genuss und dem Verfall, »zwischen Carpe diem und Memento mori«, so Weber, und Ariel Zuckermann ergänzte: »Ein Meisterwerk Händels!« Respekt für Musik und Text seien ihm dabei besonders wichtig.
Dazu kommen Malte Preuss' Soundcollagen - er experimentiert aktuell mit Tierlauten und Pixies-Songs -, Schattenspiele oder Stefano Di Buduos Videoinstallationen, die »das Verlorene virtuell wieder auferstehen lassen sollen« . Und natürlich Susanne Hillers Bühnenbild, das mitunter an ein naturkundliches Diorama mit ausgestorbenen Tieren angelehnt ist (siehe Foto oben). Da kann es schon einmal sein, dass Sie als Publikum demnächst einem Auerochsen gegenübersitzen.
Wie das alles im Zusammenspiel aussieht und ob es tatsächlich Hoffnung für das Leben auf dieser Erde gibt, erfahren Sie bald: Premiere ist am 05. Oktober 2023 im Großen Haus.