Brodelndes Berlin

„Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ nach Erich Kästner

Anarchistisch und freizügig, wild und frivol, kraftvoll und respektlos – Erich Kästners Roman „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ gilt als sein Meisterwerk. Die Aussagen des Autors, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährte, sind auch heute noch gültig. Erst 2013 wurde die ursprüngliche Erstfassung aus Kästners Nachlass rekonstruiert. Vor wenigen Tagen haben sich die beteiligten Teams und Gewerke des Stadttheaters zur Bauprobe unserer Theaterversion getroffen.

Die Handlung spielt im Nachtleben des brodelnden Berlin der 1920er Jahre. Liebe und Politik in unsicheren Zeiten: Bald nimmt das Leben des Germanisten und Melancholikers Dr. Jakob Fabian eine dramatische Wendung. Diese Abwärtsspirale wird nicht nur durch die figurativ-abstrakten Kostüme illustriert, sondern ebenso durch das Bühnenbild von Matthias Nebel: Ein Kreis aus vom Schnürboden hängenden Lautsprecherboxen überträgt Originalsounds der damaligen Zeit sowie aktuelle Aufnahmen, um das bedrohliche politische Hintergrundrauschen wie einen Krähenschwarm in Bewegung zu setzen – der seine Auswirkungen auf die agierenden Figuren überspringen lässt. Auch die chaotische Polsterlandschaft, die den Böden übersät, leistet dazu ihren Beitrag. Und Komponist Peter Thiessen ist mit seiner Live-Musik auf der Bühne direkt am Geschehen beteiligt.

Wie Regisseurin Mirja Biel die Mechanismen des satirisch-abgründigen Stoffs ins Hier und Heute transportiert, sehen Sie ab 1. März 2025 im Großen Haus!